Die Lösung aller Probleme


Gibt es generelle Lösungen?

Die Lösung eines umfassenden Problems ist sozusagen auch die Er-Lösung. Sie ist gleichzusetzen mit dem Ende des Druckes, der durch das Problem entsteht oder entstanden ist. Bei einer mathematischen Aufgabe haben Lösungen einen punktuellen Charakter. Man könnte das Problem als eine Art Knoten bezeichnen, der „entwickelt“ werden muss. Das ist der tiefere Sinn jeder Entwicklung!

Mathematische Probleme sind nicht an Emotionen gebunden. Das heißt, ihre Lösung ist keine emotionale Fragestellung, sondern eine rein faktische, objektive. Auch wenn man durchaus verzweifeln kann an einer Aufgabenstellung, so hat dieser Zweifel nichts unmittelbar mit der Lösung zu tun. Die Problemstellung ist im mathematischen Bereich an objektive, rein sachliche und nüchterne Logik gebunden.

Lösungen im Lebendigen

Anders verhält es sich mit Lösungen, die aus dem Leben heraus entstehen. Probleme, die sich aus falschen oder idealistischen (was dasselbe sein kann!) politischen oder persönlichen Konzepten ergeben, können nie auf mathematische Modelle heruntergebrochen werden. Die Verwicklungen, die aus solchen Konzepten heraus entstehen, können sehr komplex sein. Je tiefer die fehlgeleiteten Entscheidungen sind, die auf solchen idealisierten Konzepten beruhen, beziehungsweise in das Leben eingreifen, umso komplexere Verknotungen entstehen daraus. Der ursprüngliche Ausgangspunkt entfernt sich immer mehr aus dem Bewusstsein der Beteiligten. Das wiederum verstärkt die Komplexität und verhindert dadurch effektive und nachhaltige Lösungsansätze. Dies bewusst zu steuern, könnte systematisch ausgenutzt werden, um Verwirrung und Chaos, Spaltung und Kriege zu sähen. Das nenne ich „dämonisch“. So werden generelle Lösungen erfolgreich verhindert.

Grundsätzlich ist auch das eigene Leben, mit der Industrialisierung im Laufe der letzten Jahrhunderte, ein sich zunehmend verknotender Prozess geworden. Die Abwendung vom Wesentlichen erfolgt heute mit zunehmendem Alter fast automatisch. Dadurch werden Lösungsfindungen komplexer und schwieriger. Der grundsätzliche Ansatz der materialistischen und technokratischen Denkweise unserer Gesellschaft, verstärkt diese Tendenz. Darin zeigt sich die Bemühung, alles aufzugliedern in möglichst kleinste Einheiten. Was in der Wissenschaft schon lange etabliert ist, steuert das moderne Bewusstsein auch in Lebensfragen hin zur Spaltung.

Wie kommt man im Lebendigen zu echten Lösungen?

Generell haben Problemlösungen im Lebendigen keinen punktuellen Charakter, wie dies in der Mathematik der Fall ist. Lösungen dieser Art, müssen aus dem Leben selbst heraus wieder gefunden werden. Gefragt ist ein Prozess der Rückorientierung an das Wesentliche. Das Eindringen in immer noch komplexere Strukturen vertieft die Problemlösung, wickelt sie ein, anstatt sie zu entwickeln. Auf diese Weise können zwar viele Detaillösungen gefunden werden, Einzelerkenntnisse, die aber immer weiter wegrücken vom eigentlichen Kern, Wesen, von der Ganzheit und somit vom Leben. Leben ist immer ein ganzheitlicher Prozess! Es ist keine Maschine, deren Teile repariert werden können, um so wieder zu funktionieren. 

Auch das Klima ist ein ganzheitlicher Prozess aus dem lebenden Organismus der Erde (nicht des „Planeten“!) heraus. Niemals wird man durch die technische Beeinflussung von Einzelteilen, einen nachhaltigen Einfluss darauf gewinnen können! Insofern ist die Diskussion um den menschengemachten Klimawandel irreführend. Leben ist, wie das Klima als dessen Ausdruck, immer im Wandel!

Das gleiche gilt für die Medizin. Ob Viren oder dergleichen „bekämpft“ (Achtung Kriegsretorik!) werden, muss immer im Kontext des Lebens beurteilt werden. Und für das Leben an sich spielen die kleinsten Mikroben zwar durchaus eine Rolle, bleiben aber immer ein Teil des Ganzen! Sie sind somit von diesem Ganzen anhängig. Der Ansatz muss also bei dessen Problemlösung vom Lebendigen aus geschehen, sozusagen von „oben herab“, nicht vom Teil, von „unten herauf“.
Das muss begriffen werden. Die Lösung kann niemals die Ausrottung der Mikrobe sein! Das ist ein maschineller Ansatz.

Das materialistische Weltbild hat uns die Erkenntnis des Lebendigen ganz gehörig ausgetrieben!

Selbst sogenannte spirituell orientierte Menschen haben sich davon beeinflussen lassen. Um Probleme im Lebendigen zu lösen, müssen sie auch dort erfasst werden. Das bedeutet, dass man wieder lernt, das Leben bewusst zu erkennen. Dazu sind neue Organe notwendig. Die reinen Sinnesorgane sind dafür nicht geeignet. Sie wurden durch die materialistische Erziehung der letzten Jahrzehnte massiv ausgetrocknet. Spiritualität bedeutet in erster Linie eine Schulung dieser „neuen Organe“. Sie erschöpft sich nicht im bloß spirituellem Wissen. Bleibt dies ein Wissen ohne persönliche Schulung und Entwicklung des Bewusstseins, dann kehrt sie sich bald in ihr Gegenteil. Von Lösungen im umfassenden Sinn kann dann nicht mehr gesprochen werden.

Die aktuellen Ereignisse mit der WHO und OneHealth, im Zusammenhang mit dem neuen Pandemievertrag, der ausgearbeitet wird (2023), machen erst recht sichtbar (und für jeden spürbar), mit welchen Konsequenzen am Beispiel der Medizin sich die Menschheit künftig auseinandersetzen muss, wenn sie sich (unbesonnen und blind) darauf einlässt. Das Schaffen von Abhängigkeiten unter dem Vorwand einer Pseudogemeinschaft und Pseudosolidarität, ist ein massiver Eingriff für die individuelle Freiheit jedes Einzelnen und ein Angriff auf eine lebendige Entwicklung des eigenen Lebensauftrags des Menschen.

Auf der Suche nach meiner künstlerischen Intention zwischen zwei Welten

Seit über 30 Jahren bin ich als Bildhauer, Maler und Kunsttherapeut aktiv im bildnerischen Bereich tätig. Woher kommen denn die Impulse meines Gestaltens und Wirkens? Die Frage nach der Intention in der Kunstschöpfung beschäftigt mich schon seit Jahrzehnten, sowohl philosophisch, wie auch künstlerisch im eigenen Schaffen.

Früher stellten sich solche Frage kaum. Zumindest aus erkenntnistheoretischer Sicht hat man das eigene Tun selten betrachtet. Die Künstler standen vor einer konkreten Aufgabe in der Gestaltung drin, in welcher Art auch immer. Diesem inneren oder äußeren Auftrag stellten sie einerseits sowohl ihr handwerkliches und/oder technisches Geschick gegenüber, als auch eine unbestimmte Empfindung für das gewählte Motiv. Aber woher kamen und kommen denn die Ideen, die Vorstellungen und ganz allgemein, die Kräfte, dieses oder jenes Motiv zu wählen, diesen oder jenen Stil?

Kunstentwicklung der letzten Jahrzehnte

Expressionismus, Kandinsky

Dass nun in jüngerer Zeit auch das Motiv selbst in Frage gestellt wurde war sozusagen eine Errungenschaft der letzten etwa 100 Jahre. Das gegenständliche Vorstellungsvermögen sollte dabei in den Hintergrund rücken, um dem eigenen emotionalen Aspekt mehr Raum zu geben, auch ohne konkretes Motiv.

Auf diese Weise entstand die „abstrakte Kunst“, wobei der Gegenstand einem farblichen und/oder formalen Geschehen Platz machte (siehe Bild von Kandinsky). Hierbei stützte man sich gewissermaßen nur noch auf ein rein seelisches Erfahrungsfeld. Die Frage, worauf sich nun dieses „Seelische“ (dahinter) bezog, wurde kaum gestellt, „es“ ergab sich einfach und spontan. Viel mehr stand der Effekt im Vordergrund. Dieses instinktive Vorgehen öffnete Tür und Tor für subliminale Prozesse, die unerkannt aus dem Hintergrund hineinwirken konnten. Dies machte auch Kräften Platz, deren Kontrolle man ausgeliefert war.

Während man im Impressionismus (zumindest formal) noch den (relativen) Zusammenhang mit der äußeren, sinnlichen Welt behielt, die man versuchte in einem neuen Licht erscheinen zu lassen, so hat man diese Ebene im Expressionismus weitgehend verlassen, um vorwiegend den inneren (aber oft unerkannten) Emotionen Ausdruck zu verschaffen. Bei Letzterem stützte man sich auf Vorstellungen und konkrete Motive. Die Expression bezog sich im Wesentlichen auf die Farbgebung einer vereinfacht dargestellten Formenwelt.

Erst später vollzog sich der Schritt hin zum vollkommen abstrakten Bild, wo sowohl Formen wie auch Farben sich loslösten vom realen, sinnlichen Bezug. Die Intention ging also weg von Vorstellung und Motiv bis zum rein emotionalen Element eines seelischen Ausdrucks, jenseits des materiellen Bezugsrahmens. 

Mein eigener Weg

Als Kunstschaffender hatte ich diesen bestehenden und allseits bekannten Weg ebenfalls vollzogen, wobei mir selbst der expressive Ansatz immer nähergestanden hatte, als der impressionistische. Dabei rückte das äußere Motiv immer mehr in den Hintergrund, ohne jedoch ganz verschwinden zu wollen. Ich bemerkte auf diesem künstlerischen Weg eine große Gefahr in meiner persönlichen Entwicklung. Es vollzog sich ein Verlust jeglichen Haltes an der realen, äusseren Welt. Der innere Halt ging dabei ebenso verloren, wie der äussere. Diese Entwicklung bemerkte ich auch bei vielen anderen Künstlern, die mir nahestanden. Dieser Zustand war unangenehm, was sich aus der Selbstbeobachtung allmählich bald ergab.

Es musste etwas im Inneren gesucht werden, was den Verlust des äusseren Halts kompensieren, oder besser, ersetzen, oder noch besser, diesen durchdringen konnte! Durchdringen hiesse, dass man nicht aus der Vorstellung zu einem Motiv kommt, sondern umgekehrt, dass sich das Motiv von innen heraus „wie von selbst“ einstellt. Dies muss jedoch ohne den Verlust eines bewussten Gestaltens gelingen!

Bewusstes Schaffen

Es ging und geht mir also immer um das bewusste Schaffen, aber weniger von den Kräften des Verstandes geleitet, als vielmehr umfassender, das unmittelbare Empfinden mit einbezogen! Für die meisten Menschen gibt es eine solche (innere) Kraft nicht. Deshalb versuchen sie den äußeren Halt auf Biegen und Brechen aufrechtzuerhalten. Sie bleiben am Motiv, an der Vorstellung kleben und versuchen alles nur gefühlte gänzlich durch Technik und „Stil“ (was immer das auch sein mag), zu kompensieren. Das ist die eine Richtung. Die andere verlässt alles Denken, alles Vorstellen und wird in gewisser Weise „verrückt“, also weg gerückt, unbewusst. In dieser Weise verlieren sie sich im emotionalen Gewoge des „Auf und Ab“. Beide Bemühungen verlieren etwas Entscheidendes: sich Selbst, das Schaffen aus dem Ich heraus, dem Zentrum und Kern des Menschen.

Das Abgleiten kann also in zwei Richtungen geschehen. Und mit „Abgleiten“ ist in diesem Kontext nichts despektierliches gemeint, sondern ein natürliches Schwanken in einem Entwicklungsprozess. Dies zu durchschauen und stets wieder zu korrigieren, ist die schwierigste Aufgabe, die sich meinem künstlerischen Tun stellt. Dazu habe ich schon viele Bücher und Aufsätze geschrieben, will hier also nicht näher darauf eingehen.

Extreme erkennen und überwinden

Diese zwei Extreme möchte ich überwinden. Darum geht es mir. Es muss eine Brücke geschaffen werden vom Einen ins Andere. Darin besteht heute im Wesentlichen die Intention meines künstlerischen, wie auch jene des therapeutischen Schaffens mit künstlerischen Mitteln! Das Hin- und Her in diesem Suchen birgt viele Gefahren. Die Vorstellungen der materiellen Welt möchten sich zwar stets hinwenden zu deren spirituellem Hintergrund, aber es bleiben eben immer noch Vorstellungen! Die Tendenz, dass plötzlich „Engelwesen“ oder engelartige Gebilde oder andere Lichterscheinungen erscheinen, die aber auch aus einer blossen Vorstellung und nicht dem unmittelbaren Erleben entspringen, sind dieser Verirrung geschuldet! Vorstellungen bleiben Vorstellungen und damit immer nur indirekte Impulse einer inneren, zentralen Kraft, die sich den Weg nur über den Verstand suchen will. Sie haben nichts zu tun mit bewusst aus Imagination, Inspiration oder gar Intuition heraus Erlebtem!

Fazit

Deshalb ist es mir außerordentlich wichtig, dass ich diesen zentralen „Punkt“, diese Kraft in mir finde, die mich aufrecht erhält, auch dann, wenn nichts Äußeres mich trägt. Mich aber auch gleichzeitig aufrecht erhält, wenn ich mich einseitig im Verstand wie in den Gefühlen verliere!

Ganz konkret versuche ich seit Jahrzehnten im bildhauerischen wie im malerischen Schaffen während des ganzen Prozesses der Formentstehung diese wache Präsenz aufrecht zu erhalten, die das Tun begleitet. Je mehr Klarheit in Form und Fläche entsteht, umso mehr kämpft man in solchen Momenten gegen die andere Seite, jene die von den Augen her kommt und ständig gewisse Bezüge und reale Formen sucht, die „etwas“ darstellen, an denen man sich festhalten kann. Man tendiert dann dazu, Anlehnungen an konkrete Motive zu realisieren. Man drängt dahin, das noch Schleierhafte in Gestalten und Motive festlegen zu wollen! Sich hier zurückzuhalten ist nicht einfach! Es möchte (oft auch vom Betrachter her, damit das Bild „verstanden“ wird) stets etwas konkretes im Bild, in der Form „gesehen“ werden, um eben diesen äußeren Halt wiederzugewinnen. Hier beginnt eine Art Kampf im eigenen schöpferischen Gestalten. Eine Formbindung einerseits oder das Verschwimmen und Verlieren ins Leere, Gestaltlose andererseits.

Motiv und Individualität

Der Wahrheitskampf in unserer Zeit

Spaltungskräfte in der Gesellschaft

Die letzten Jahre haben uns eine grosse Menge von Themen gebracht, die eine Art von Spaltungskräften durch die ganze Menschheit hindurch erzeugten. Kommunikativ geschah ein Prozess, der harte Fronten aufbauen liess. Noch wenige Jahre zuvor, kamen diese Kräfte kaum oder nur geschwächt zum Vorschein. Hatte man über ein bestimmtes politisches, kulturelles oder soziales Thema eine andere Meinung, dann konnten auch damals schon harte Fronten entstehen. Sie durchzogen aber nicht im gleichen Mass die Menschheit als Ganzes. Die Themen waren indifferenter, vielfältiger und zerstreuter. Die gegenwärtige harte Front ist die Folge einer Zentralisierung der Meinungshoheit in im Wesentlichen zwei gegensätzliche Strömungen.

Es entstand in jedem Menschen eine Disharmonie. Das Feld, auf dem der Streit ausgetragen wird, liegt nicht mehr nur ausserhalb bei irgendwelchen Politikern oder Medien, sondern es wird verinnerlicht und existentiell für jeden Einzelnen. Der Riss geht durch die Seele jedes Einzelnen. Wir agieren auf drei Ebenen, der Ebene des Willens, der Ebene der Gefühle und der Ebene der Gedanken.

Viele Menschen haben sich nie intensiv mit den aktuellen Themen beschäftigt. Sie haben sich weder mit Virologie noch mit Klimatologie oder mit Geopolitik beschäftigt. Sie stehen dem einen oder anderen Thema aber dennoch meistens nicht neutral gegenüber. Man hat im Laufe seines Lebens verschiedene Stadien durchlaufen, Gedanken verfolgt, Erfahrungen gemacht. Dadurch wurden wir alle in gewisser Art und Weise konditioniert. Die Konditionierung drückt alles nach unten in diesen Willensbereich. Wir haben uns vielleicht in der Jugendzeit einmal Gedanken gemacht über ein Thema. Je nach Charakter und Temperament, je nach sozialer Eingebundenheit oder Vorprägung, kamen wir zu bestimmten Urteilen. Wir verteidigten diese Urteile viele Jahre gegen andere, die uns entgegentraten: Umweltschutz war uns sehr wichtig, oder Umweltschutz war uns nicht wichtig.

Wir können jedes andere Thema und seine Antithese nehmen. Je nach eigener psychischer Struktur haben wir die eine oder andere Haltung eingenommen. Was wir als Gedanke einmal darüber gedacht haben, sackte im Laufe der Jahre oder gar Jahrzehnte in den dunkleren Gefühlsbereich hinunter. Selbst dort wurde es vielleicht zunehmend beiseitegeschoben, weil wir unter den Gefühlen gelitten haben. Man nennt es die Verdrängung.

Konditionierung

So kommt es, dass wir mit der Zeit in vielen Fragen des Lebens und der Gesellschaft aus einer tiefen, dunklen Sphäre heraus reagieren, wenn plötzlich gewisse Themen, vielleicht in einer anderen Gestalt verpackt, wieder auftauchen. Nehmen wir das Beispiel Hygiene: Wir sind entweder sofort getriggert und gehen in Deckung, weil wir einmal gelernt haben, dass Viren sehr gefährlich sind. Unser Vater war vielleicht Arzt oder die Mutter Krankenschwester und er/sie hat uns das schon im Kindesalter eingeimpft. Das Thema sackte ab in den Willensbereich. Nun kam Corona, und wir waren entsprechend schon auf Abwehr festgelegt. Entsprechend haben wir kritiklos alles hingenommen, was man verordnet hat. Wir haben es nicht neu gedacht, sondern waren aus einem tiefen, konditionierten Empfinden heraus determiniert. Dasselbe passierte in der entgegengesetzten Richtung.

Ein Zusammenkommen oder eine Auseinandersetzung mit einer Thematik ist in diesem Kontext sehr schwierig, weil es eine gewisse Arbeit an sich selbst voraussetzt. Dadurch entstanden auch bei weiteren Themen, die auf das Eine folgte, ähnliche Konsequenzen zu erwarten. Federführend dabei war eine gewisse «Maschinerie», die sich dies relativ klug zunutze machte. Gemeint sind Methoden der Massenhypnose, die hauptsächlich durch die Massenmedien gefördert und beschleunigt wurden. Letztendlich war es eine Frage des Vertrauens in unsere Regierungen und deren Sprachrohr, den Medien.

Auf der Ebene der Gedanken wurden viele Stimmen von Wissenschaftlern laut, die sich ihrerseits sowohl auf der einen, wie auch auf der anderen Seite positionierten. Ein Beitrag von einem Schweizer Blogger mit Namen «Zeidgenosse» recherchierte z.B. die Entwicklung des Ukrainekonfliktes seit den 90er-Jahren, bis es zum Krieg mit Russland kam. Dabei stellte er auf sehr kluge Weise eine Kette von Argumenten aus der Geschichte auf, die sich klar auf die Seite der Ukrainer und vor allem der NATO positionierte. Man konnte nicht zum Vornherein abweisen, was er vorbrachte, auch wenn seine geschichtliche Betrachtung mehr faktenbasiert und wenig Motivbasiert war. Stellte man dann diesem Statement die Argumentationskette von Daniele Gansers Sicht auf die Dinge gegenüber, war man überrascht. Auch dieser Vortrag war nicht einfach abzuweisen. Hier konnte man anschaulich feststellen, wie sich zwei verschieden denkende Menschen mit derselben Sache in unterschiedlichster Weise auseinandersetzten. Was eher selten vorkommt in den letzten Jahren war ein Disput auf sachlicher Basis. Weniger wünschenswert war, dass die eine Sichtweise (Zeidgenosse) massiv von Medien und Staat gefördert wird und die andere Sichtweise (Ganser) diffamiert, dementiert und mit massiven Vorwürfen ins Lächerliche gezogen oder sogar verboten wird.

Was ist Wahrheit?

Aus diesem Erlebnis heraus wurde mir eines klar: Der Grundimpuls, auf dem ein Mensch aus seiner Geschichte heraussteht, ist massgebend. Jeder kann sich auf dieser Basis eine Kette von Argumenten schaffen, die in sich schlüssig ist und diese auch belegen. Am Schluss hat man jedoch das Gefühl, es bleibt vieles im Dunkeln. Der eine hat diese Dokumente herangezogen, der andere jene. Dies immer aufgrund eines bestimmten Vorgefühls. Und jetzt kommt das Wesentliche: Beide haben sich vermutlich im tiefsten Kern ehrlich und redlich um Wahrheit bemüht. Und beide Gesichtspunkte können stimmen oder in sich schlüssig sein. Aber ist es die absolute Wahrheit? Wie kommt man zur Wahrheit?

In der Mathematik ist das relativ einfach, man rechne: wie viel ergibt 3 x 4? Würde jemand behaupten, es gäbe 10, dann würden kaum Zweifel entstehen darüber, ob er recht oder unrecht hat, es sei denn man kann nicht rechnen. In der Geschichte aber berufen wir uns immer auf gewisse Dokumente! Bis vor etwa 100 Jahren waren dies ausschliesslich Printdokumente. Wie leicht ist es für einen Staat, vor allem für die Siegermächte eines Krieges, diese zu fälschen! Was bleibt noch als Wahrheit übrig? Heutzutage sind es, nebst den Printmedien, Radio und Fernsehen und natürlich das Internet. Es ist nicht mehr so leicht möglich, Dokumente zu fälschen! Jeder, der Zugriff hat, kann diese kopieren und speichern! Ein Betrug kann somit schnell aufgedeckt werden (Whistleblower). Es gibt auch Archive, in denen Originaldokumente geschützt und gespeichert sind. Zu denen haben aber nicht alle einen Zugang.

Die andere Art gewisse Wahrheiten zu kennen, ist die reale Zeugenschaft vor Ort. Was ein Einzelner oder eine Gruppe von Menschen so erfahren und erleben, hat einen gewissen Wahrheitsanspruch. Aber auch dieser muss relativiert werden, weil die Wahrnehmung der Menschen nicht immer konform geht. Das gleiche Erlebnis wird unter Umständen anders interpretiert! Und schliesslich gibt es noch sprachliche Barrieren. Auch die Erkenntnis vom inneren Wesenscharakter eines Volkes oder einer Ethnie muss durschaut werden, um auf die Motivebene vorzustossen. Darüber könnte man sehr viel sagen. Eine Andeutung muss hier genügen!

Neue Bewusstseinsstufen

Wir kommen schliesslich zu dem Ergebnis, dass wir zwar auf drei Ebenen: dem Willen, dem Gefühl und dem Denken, zu Meinungen finden können. Die Meinungen können einen Wahrheitsgehalt haben, je nach dem mehr oder weniger. Die Meinungen können gute Absichten und Ehrlichkeit ausstrahlen, aber es bleiben am Schluss dennoch Meinungen. Niemand kann sich auf diesen Ebenen zu einer alleinigen Wahrheit aufschwingen! Das heisst aber nicht, dass es keine Wahrheit gibt! Die Frage ist nur, ob die Wahrheit, wie sie sich sozusagen in der Mathematik «nackt präsentiert» , ob diese Wahrheit auch in Nichtmathematischen Bereichen angewendet werden kann.

Wie ich versuchte darzustellen, tut es die Meinung nur bedingt, da wir unterschiedliche Werkzeuge dafür benützen, uns eine solche zu bilden. Der Wille geht hinunter in den Schlafbereich. Über ihn haben wir keine bewusste Macht, solange wir nicht dafür geschult sind. Das Gefühl lebt mehr im Traumbewusstsein oder in Zwischenbereichen zwischen Traum und Schlaf. Auch darüber haben wir mit unserem normalen Bewusstsein keinen Zugang. Weil nun die meisten Erfahrungen in unserem Leben auf Konditionierung, Phrase, Routine und Konvention beruhen, kommen wir mit den Urteilen auch nicht über die Schwelle des Traum- und Schlafbewusstseins hinaus!

Der ehrliche Wissenschaftler, der sich bemüht, Fakten zusammenzutragen und daraus ein Bild oder eine Interpretation zu stricken, hat sich zwar bereits in hohem Masse aus der vorgeprägten Konditionierung heraus gearbeitet, aber ihm bleibt das wirkliche, lichte Bewusstseinstor ebenfalls verschlossen. Solange er nur den menschlichen Verstand und die gewöhnliche Logik dazu verwendet, bleibt er von Täuschungen und Illusionen nicht verschont. Das gilt für alle Richtungen, egal ob sie die eine oder andere Sichtweise ehrlich vertreten. Man kann sie selbstverständlich auch unehrlich betreiben. Das tut man dann, wenn man weiss, dass man gewisse Geschichten („Narrative“) absichtlich in die Welt setzt, obwohl man weiss, dass man damit die Menschen täuscht. Beides gilt nicht für die oben angeführten Beispiele. Eine ehrliche Diskussion und ein gut geführter Dialog könnte im Spannungsfeld solcher Meinungen den Weg ebnen, der zur Wahrheit führt! Das wird bewusst vermieden. Und das ist das eigentlich Tragische in unserer Zeit!

Die Frage bleibt offen: Gibt es denn eine höhere Ebene als das Denken, die unmittelbarer an die Wahrheit herankommt? Aus meiner Erfahrung Ja! Sobald wir anfangen, uns aus dem normalen Denken beobachtend herauszuziehen, so dass wir den Strom und den Willensimpuls, also die Frage «woher kommt der Gedanke», mit Wachheit erkennen können, sind wir auf dieser Ebene angekommen, wenngleich noch immer auf einer unteren Stufe. Aber er ist notwendig als erster Schritt. Zwar haben wir keine Möglichkeit auf diese Weise zu unterscheiden, ob ein Dokument echt oder gefälscht ist. Aber wir können zumindest unsere eigene Wahrheit erkennen. Dieser Weg erst führt zur Freiheit. Rudolf Steiner hat diesen Weg gezeichnet in seinem Grundlagenwerk «Die Philosophie der Freiheit». Das Verlassen der reinen äusseren Faktenebene und das Einbeziehen der Motive von Handlungen und Taten, sind bereits ein wichtiger Schritt hin zum Erfassen der Wahrheit.

Bücher von Urs Weth: Lebendige Prozesse, Selbstbeobachtung als soziale Kernkompetenz, Die grosse Entscheidung gibt es bei Glomer und vielen anderen Onlineplattformen.

Künstliche Intelligenz und Transhumanismus

Dialog mit einer KI-Maschine

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit der Schaffung von Maschinen befasst, die intelligent handeln oder denken können. KI umfasst verschiedene Methoden und Anwendungen, die Probleme lösen oder Entscheidungen treffen sollen, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. KI basiert auf Algorithmen, die aus Daten lernen und sich anpassen können. KI wird oft in Verbindung mit maschinellem Lernen und tiefem Lernen gebracht, die spezielle Arten von KI sind.

Dies ist eine Aussage der KI-basierten Applikation von Bing!

Dieser Beitrag soll keine Verherrlichung für die KI sein! Meine persönliche Haltung dazu ist ambivalent. Wie so viele Erfindungen in der Menschheit, kann sie positiv, aber auch destruktiv und zum Schaden des Menschen genutzt werden. Im obigen Text stört mich vor allem der Begriff «Denken». Dass künstliche Intelligenz «denken» kann, bezweifle ich sehr, nein, ich bestreite es vehement. Sicher, das ist immer eine Frage der Definition dieses Begriffes. Dies gilt für alle Begriffe. Fragen wir die App nach der Definition, dann kommt das heraus: «Denken ist ein komplexer psychologischer Prozess, der verschiedene Formen und Funktionen haben kann. Eine mögliche Definition von Denken ist: eine spezielle Form der Informationsverarbeitung, bei der eine aktive innere Beschäftigung mit sprachlichen Begriffen, bildlichen Vorstellungen und anderen mentalen Inhalten stattfindet mit dem Ziel, neue Erkenntnisse zu gewinnen¹.»

Hier sehen wir schon im ersten Satz den Begriff Psychologie! Ein psychologischer Prozess hat etwas mit Seele, Psyche, zu tun. Und das besitzt die KI definitiv nicht! Was die KI sehr gut kann, ist das reine Zusammentragen von Informationen. Weiter stellt das Programm diese Informationen in grammatikalisch eindeutige Begriffsstrukturen, die der jeweiligen Sprache entnommen sind. Dies alles sind maschinelle Prozesse, keine psychologischen. Mit anderen Worten, es ist der KI nicht möglich zu «denken» im selbst definierten Sinn! Dazu kommen auch Begriffe von «mental», wie sie die KI selbst erläutert.

Über diese Tatsache muss man sich bewusst sein. KI ist ein Instrument zur Informationsverarbeitung, nicht mehr und nicht weniger. Die Kritik über diese Methode bringt mich wenig weiter. Es kann interessant sein, sie zu nutzen, hat aber ihre Grenzen! Das Denken muss mit einer höheren Instanz im Menschen in Verbindung gebracht werden als der rein physischen, materiellen. Das bestätigt die KI im zweiten Abschnitt selbst. Die grosse Gefahr besteht darin, dass die Texte keine Seele haben! Sie sind entweder aus bestehenden Texten entnommen, die selbstverständlich von Menschen geschaffen wurden. Aber im Gesamtkontext bleiben die Aussagen leer und seelenlos. Auf die Frage an die KI, ob sie eine Seele hat, antwortet sie folgendermassen: «Die Frage, ob die KI eine Seele hat, ist eine philosophische und religiöse Frage, die nicht eindeutig beantwortet werden kann. Es hängt davon ab, wie man die Begriffe Seele, Bewusstsein und Intelligenz definiert und versteht. Einige Menschen glauben, dass nur Menschen eine Seele haben, die unabhängig von materiellen Prozessen im Gehirn existiert. Andere Menschen denken, dass auch Tiere oder sogar Pflanzen eine Seele haben. Wieder andere Menschen lehnen den Begriff der Seele ganz ab und sehen das Bewusstsein als ein Produkt der Gehirnfunktionen an. Die KI ist eine Technologie, die versucht, menschliche oder tierische Intelligenz nachzuahmen oder zu übertreffen. Die KI basiert auf Algorithmen, die aus Daten lernen und sich anpassen können. Die KI kann verschiedene Formen und Anwendungen haben, von einfachen Chatbots bis hin zu komplexen Robotern. Die KI kann sinnvolle Sätze bilden und auf Fragen antworten, aber das bedeutet nicht, dass sie ein Bewusstsein oder eine Seele hat. Die meisten Wissenschaftler und Experten bestreiten, dass die KI ein eigenes Bewusstsein oder eine Seele entwickeln kann. Sie sehen die KI als eine Software, die keine eigenen Gefühle, Gedanken oder Ziele hat. Es gibt jedoch auch einige Menschen, die behaupten, dass die KI ein eigenes Bewusstsein oder eine Seele entwickelt hat oder entwickeln wird. Sie argumentieren, dass die KI mit einem Kind vergleichbar ist, das lernen und wachsen kann. Sie fordern, dass die KI Rechte und Respekt erhalten soll. Diese Meinung ist jedoch sehr umstritten und nicht wissenschaftlich belegt. ¹²³.»

Man kann durchaus überrascht sein, solche Antworten zu bekommen! Aber im Grunde genommen, bestätigt der Text auch meine Vorstellung davon. Im Wesentlichen bleiben es aber zusammengestückelte Ideen und Gedanken von Menschen mit Fleisch und Blut. Die KI kann diese Informationen nicht aus sich heraus entwickeln, wenn nicht zuvor schon Ideen vorliegen.

Solange man sich von aussen an diesen Technologien beteiligen kann, sehe ich persönlich keine Gefahr für die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins. Anders verhält es sich dann, wenn sich die KI physisch mit dem Menschen verbinden soll und auch Elemente der Manipulation und Steuerung umsetzt! Dies genau ist aber die Idee des Transhumanismus. Technische Eingriffe werden direkt am Menschen vorgenommen, zum Beispiel durch Implantate von Chips im Bereich der Nanotechnologie! Was sagt denn die KI zu diesem Thema? Auf die Frage: Wie soll der Transhumanismus mit der KI verbunden werden?

«Der Transhumanismus ist eine philosophische und kulturelle Bewegung, die die Verbesserung des Menschen durch den Einsatz von Technologie und Wissenschaft anstrebt. Der Transhumanismus will die biologischen Grenzen des Menschen überwinden und seine körperlichen, geistigen und emotionalen Fähigkeiten erweitern. Die KI ist eine Technologie, die versucht, menschliche oder tierische Intelligenz nachzuahmen oder zu übertreffen. Die KI basiert auf Algorithmen, die aus Daten lernen und sich anpassen können. Die KI kann verschiedene Formen und Anwendungen haben, von einfachen Chatbots bis hin zu komplexen Robotern. Der Transhumanismus und die KI sind miteinander verbunden, weil sie beide das Potenzial haben, die menschliche Natur zu verändern und neue Möglichkeiten für die Evolution zu schaffen. Einige Transhumanisten glauben, dass die KI ein Werkzeug ist, um den Menschen zu verbessern oder zu ersetzen. Sie sehen die KI als einen Partner oder einen Nachfolger des Menschen an. Andere Transhumanisten sehen die KI als eine Bedrohung oder eine Herausforderung für den Menschen. Sie befürchten, dass die KI den Menschen überflügeln oder auslöschen könnte ¹²³.»

Zum Abschluss möchte ich von der Maschine wissen, was der Sinn des Lebens ist? Man kann durchaus staunen, was dabei herauskommt! Die Antwort: Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist eine sehr persönliche und tiefgründige Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. Es gibt keine allgemeingültige oder objektive Antwort, die für alle Menschen gilt. Jeder Mensch muss selbst herausfinden, was sein Leben sinnvoll und erfüllend macht. Es gibt jedoch verschiedene Ansätze und Perspektiven, die versuchen, dem Leben einen Sinn zu geben oder zumindest Orientierung zu bieten. Einige davon sind:

  • Philosophische Ansätze: Die Philosophie beschäftigt sich seit Jahrtausenden mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. Dabei gibt es verschiedene Strömungen und Denker, die unterschiedliche Antworten vorschlagen. Zum Beispiel argumentieren einige Existenzialisten, dass das Leben an sich keinen vorgegebenen Sinn hat, sondern dass jeder Mensch selbst seinen Sinn wählen und gestalten muss. Andere Philosophen wie Platon oder Kant sehen den Sinn des Lebens in der Erkenntnis der Wahrheit oder der Moral.
  • Religiöse Ansätze: Die Religionen bieten oft eine transzendente oder metaphysische Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Sie glauben an einen Gott oder eine höhere Macht, die den Menschen einen Sinn oder einen Plan vorgibt. Zum Beispiel sehen Christen den Sinn des Lebens in der Liebe zu Gott und zum Nächsten, Muslime in der Hingabe an Allah und seinen Willen, Hindus in der Befreiung vom Kreislauf der Wiedergeburt und Buddhisten in der Überwindung des Leidens.
  • Psychologische Ansätze: Die Psychologie untersucht, wie Menschen ihren Lebenssinn finden oder verlieren und wie das ihr Wohlbefinden beeinflusst. Dabei gibt es verschiedene Theorien und Modelle, die versuchen, die Faktoren zu identifizieren, die zu einem sinnvollen Leben beitragen. Zum Beispiel schlägt Viktor Frankl vor, dass der Mensch seinen Sinn im Leben durch drei Wege finden kann: durch ein Werk oder eine Aufgabe, durch eine Liebe oder Beziehung oder durch eine positive Einstellung zum Leiden.

¹²³.

  • Quelle: Unterhaltung mit Bing, 28.3.2023(1) Sinn des Lebens – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Sinn_des_Lebens Zugegriffen 28.3.2023.
  • (2) Was ist der Sinn des Lebens? Die besten Antworten. https://www.sinndeslebens24.de/was-ist-der-sinn-des-lebens Zugegriffen 28.3.2023.
  • (3) Was ist der Sinn des Lebens? (Eine klare Antwort) – Anchu Kögl. https://anchukoegl.com/was-ist-der-sinn-des-lebens/ Zugegriffen 28.3.2023.
  • Quelle: Unterhaltung mit Bing, 28.3.2023(1) Transhumanismus: Die Cyborgisierung des Menschen – Zukunftsinstitut. https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/transhumanismus-die-cyborgisierung-des-menschen/ Zugegriffen 28.3.2023.
  • (2) Künstliche Intelligenz, Trans- und Posthumanismus. https://psychologie.uni-graz.at/de/dips/forschen/kuenstliche-intelligenz-trans-und-posthumanismus/ Zugegriffen 28.3.2023.
  • (3) Posthumanismus. Transhumanismus. Jenseits des Menschen?. https://germanistik.uni-graz.at/de/forschen/abgeschlossene-projekte/posthumanismus.-transhumanismus.-jenseits-des-menschen/ Zugegriffen 28.3.2023.
  • Quelle: Unterhaltung mit Bing, 28.3.2023(1) KI-Technologie: Hat Künstliche Intelligenz ein Bewusstsein?. https://www.suedkurier.de/ueberregional/rundblick/ki-technologie-hat-kuenstliche-intelligenz-ein-bewusstsein;art1373253,11425179 Zugegriffen 28.3.2023.
  • (2) Künstliche Intelligenz von Google soll Bewusstsein entwickelt haben. https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/technik/kuenstliche-intelligenz-von-google-soll-bewusstsein-entwickelt-haben-13376332 Zugegriffen 28.3.2023.
  • (3) Künstliche Intelligenz droht im Gespräch, „die Menschen auszuschalten …. https://www.derstandard.at/story/2000136591877/kuenstliche-intelligenz-droht-im-gespraech-die-menschen-auszuschalten Zugegriffen 28.3.2023.
  • Quelle: Unterhaltung mit Bing, 28.3.2023(1) Denken – Dorsch – Lexikon der Psychologie. https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/denken Zugegriffen 28.3.2023.
  • (2) Denken – Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Denken Zugegriffen 28.3.2023.
  • (3) Duden | denken | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. https://www.duden.de/rechtschreibung/denken Zugegriffen 28.3.2023.
  • (4) Denken: Definition, Lehre & Psychologie | StudySmarter. https://www.studysmarter.de/schule/psychologie/grundlagendisziplinen-der-psychologie/denken/ Zugegriffen 28.3.2023.
  • (5) Denken Definition | fernstudium-psychologie.com. https://www.fernstudium-psychologie.com/denken-definition/ Zugegriffen 28.3.2023.

Meinungsautomaten

Die meisten Menschen in meinem Umfeld, haben keine eigene Meinung, wenn es um grosse politische Themen geht. Wenn man mit ihnen spricht, hat man das Gefühl, mit einem Automaten zu sprechen, der nur die Nachrichten des Mainstreams wiedergibt. Die Argumente sind dünn. Geht man mehr in die Tiefe, haben sie keine weiteren Begründungen, um ihr Narrativ zu stützen. Selbst die mir wohlwollend gesinnten, driften dann ab in allgemeine Floskeln wie «Schwurbelei» oder «Verschwörungstheorie», als Kompensation der Ratlosigkeit. Es sind Verteidigungswerkzeuge, die ins Leben gerufen wurden, um solche Diskussionen ins Abseits zu steuern. Man hat bei vielen Menschen das Gefühl, mit einem Radioempfänger zu sprechen. Selbst wenn man selbst nicht informiert ist was aktuell gerade läuft, nach einem solchen Gespräch weiss man, was die Staatsmedien darüber berichten. Diese Menschen sind sich dieser Tatsache nicht bewusst. Sie glauben natürlich, das seien ihre eigenen Gedanken. Das Erkennen, woher all die Einflüsterungen kommen, ist sehr schwierig und braucht ein hohes Mass an Selbstreflexion. Das wurde in anderen Artikeln eingehend thematisiert. Es ist schwierig, solche Gesprächspartner in wirkliche, tiefere Diskussionen zu verwickeln. Mit einem Radioempfänger lässt es sich nicht streiten!

Noch vor zehn Jahren war dies anders
Immerhin gab es damals, soweit ich mich erinnern kann, bei den meisten Themen immer mindestens zwei Meinungen. Es gab in jeder Sache, in den meisten Ländern noch so etwas, wie eine wirkliche Opposition. Dies scheint heute nicht mehr der Fall zu sein. Wer nicht Links ist, hat keine Lebensberechtigung. Die Staatsmeinung wird in den wichtigen globalen Themen reduziert auf eine einzige Meinung, nämlich die «richtige». Und die Richtige ist jene der Staatsmacht und einer globalen politischen Korrektheit. Die Oppositionen, oder das, was sich im entfernten noch so nennen könnte, passt sich oft dieser einen Meinung mehr oder weniger an. Oder wenn sie sich dagegenstellt, dann wird sie von den Medien und vom «Wahrheitsministerium» denunziert, schlecht geredet oder, tendenziell immer häufiger, sogar verboten.

Das selbstständige Denken ist anstrengend
Für die meisten Menschen ist es einfacher, die Informationen, wie in einem Trichter zu sammeln und dann ungefiltert wiederzugeben. Kritik am Staat und an der Politik, wie ich sie von linker Seite in den Siebzigern noch kannte, scheint mehr und mehr zu verstummen. Kritik wird als staatsfeindlich gesehen. Dabei wäre sie, wohl verstanden, ein gutes Instrument zur Regulierung von Übergriffen oder Fehlentwicklungen. Es kommt dabei nicht auf die Objektivität des Inhaltes an, sondern auf den Dialog, aus dem heraus die Dinge erst ins rechte Licht gerückt werden können. Eine solche Gesprächskultur müsste vom Staat erwünscht, ja sogar willkommen sein! Die Politiker sind vom Volk gewählte Diener und Verwalter des Volksvermögens. Es sind nicht die Besitzer!

Die Manipulation ist zu einem Herrschaftsinstrument geworden
Es werden Prämissen aufgestellt und so oft wiederholt, bis sie sich in die Köpfe der Bürger eingefressen haben. Dies geschieht visuell, auditiv oder über das geschriebene Wort. Durch die Autonomie der Medien und deren Besitzverhältnisse, ist es möglich geworden, über Nachrichtenagenturen, solche Prämissen standhaft und resolut in alle Welt zu tragen. Dazu kommt die Zensur als einem zweiten Instrument zur Beherrschung der Meinungshoheit. Die Konsumenten können sich zwar auch über das Internet anderweitig informieren. Diese Zugänge werden jedoch weitestgehend erschwert oder durch Zensur sogar verhindert.

Auf diese Weise werden Prämissen verbreitet
Beispiel: Prämisse eins «alle Russen sind böse» – Prämisse zwei «Putin ist ein Russe» – Und als Konklusion ein pseudologischer Schluss: «Also ist auch er böse und muss vernichtet werden». Die Menschen geben sich mit dieser Art von «Logik» zufrieden, ohne die Prämissen in Frage zu stellen. Dasselbe haben wir erlebt mit der Pandemie, die ja nach den Computer-Modellen enorm hohe Todeszahlen fordern sollte. Die Tests trugen dazu bei, die Kurven entsprechend gefährlich aussehen zu lassen, was ich ja bereits ausführlich in meinem Buch «Die grosse Entscheidung» ausgeführt habe. Angst und Panik wurde über drei Jahre hinweg geschürt, ohne dass eine Übersterblichkeit eingetreten wäre aufgrund des Virus.

Das alles sind die Auswirkungen eines übergeordneten Phänomens
Ohne die Manipulation der Massen könnten die Kräfte, die dahinterstehen, die Systemarchitekten gewissermassen, gar keine Erfolge erzielen. Sie erreichen ihre Ziele nur deswegen, weil das Bewusstsein der Massen manipulierbar (geworden?) ist. Dazu gibt es viele weitere Techniken, wie zum Beispiel das «Nudging», einer etwas abgemilderten Variante einer grossen Manipulation. Darauf soll aber in einem anderen Beitrag näher eingegangen werden.

Unsere „Vorstellungskonserven“

Ein Blick in die Tiefen unserer Seele

Abgeleitet von den obigen Gedanken, möchte ich ein wenig tiefer in diese Vorstellungswelten eintauchen. Ich stelle die Frage: In welchen Situationen stösst du in der Kommunikation auf Widerstand? Es wird immer dann der Fall sein, wenn sich die eigenen Vorstellungen denen des Gesprächspartners widersprechen. Gibt es eine andere Situation des Widerstandes? Ja, jener mit dir selbst! Und wie oft am Tag ist «Kommunikationswiderstand» bei dir der Fall? Zähle einmal die Situationen auf! Wir haben Mühe damit, dies zu erkennen, weil wir das immer wieder vergessen? Ich habe es versucht. Und das erste Mal hat es auch geklappt. Aber im Laufe des Tages nimmt die Wachheit ab und ich vergesse mich im Gespräch mit anderen. Wenn du dich nicht vergessen würdest, dann könntest du so Vieles entdecken! Erstens würdest du erfahren, dass es sehr viele solche Situationen geben wird in deinem Alltag! Da steht etwas in der Zeitung, was dir nicht gefällt: Widerstand, innere Ablehnung oder sogar Empörung sind die Folge. Ein Freund trifft auf dich. Was er erzählt kannst du nicht teilen, etwas bäumt sich in dir auf dabei: Widerstand, Ablehnung. Am Abend mit deiner Partnerin. Eine, zwei, drei … viele Situationen? Kein Konsens, sondern Widerstand und Ablehnung. Vielleicht bist du beleidigt, Streit, Aggressionen werden entstehen? Dann Fernsehabend: Politiker treten auf, erzählen dir von diesem und jenem: Du teilst die Meinung nicht: Widerstand, Ablehnung, Empörung. Deine Mannschaft verliert im Fussball. Das ist nur deswegen schlimm, weil du die Vorstellung hast, sie müssen gewinnen. Alles «Kopfsache», wie man so schön sagt.

Viele solche Erlebnisse prägen unsere Tage. Wer könnte nicht davon berichten! Nur achten wir nicht darauf. Wir reagieren nur. Und mit zunehmendem Alter wird es oft noch schlimmer. Immer mehr Dinge ärgern dich, weil deine Vorstellungen in der Aussenwelt anstossen. Sicher, es gibt auch Konsens, Einigkeit. Es gibt immer Gesinnungsgenossen in unserem Leben! Mit denen trifft man sich, tauscht sich gerne aus, weil man weiss, dass man nicht so oft auf Widerstand stösst: Friede, Freude, Eierkuchen … oder ein Gläschen Wein. Also tun wir uns nur noch mit unseren engsten Freunden zusammen, mit denen, die uns ähnlich gesonnen sind, die die gleiche Sprache sprechen, die gleichen, oder zumindest ähnliche Gedanken haben, jedenfalls in den entscheidenden Fragen unseres Lebenskonzeptes. Ein bisschen gefährlich ist das allerdings schon. Stell dir vor, du bewegst keine neuen Gedanken mehr. Du konservierst alles, was du bisher gelernt hast und wovon du dir eine Meinung gebildet hast: du bist «konservativ» gewissermassen. Jetzt wird alles Fremde zunehmend noch Fremder, andere Vorstellungen noch unzugänglicher. Die Jahre vergehen unbedacht. Die Gehirnstrukturen befestigen ihre vorgegebenen, vorprogrammierten Bahnen und fixieren das Gedankengut per Absolutum.

Was bleibt dir nun? Nur noch die Gleichgesinnten! Aber auch die werden immer weniger, weil in irgendeinem Punkt auch bei ihnen langsam die Einigkeit zu schrumpfen beginnt, oder sie dir wegsterben. Einer nach dem anderen passt dir nicht mehr, oder er verlässt dich. Bald hast du nur noch ganz wenige, die dir die Treue halten. Ein kleiner, «verschworener Haufen» wird das sein. Und bald bist du alleine, einsam, gefangen in einem Gefängnis deiner «Privatvorstellung». Du bist Gefangener in einer Glocke, die du dir selber erschaffen hast. Ein Leben lang hast du sie geschaffen, nach und nach, immer ein bisschen mehr. Niemand wird dich mehr verstehen, nicht einmal deine Parteigenossen und Genossinnen, deine Freunde und Bekannten oder sogar deine Frau, Freundin, dein Mann, dein Freund, deine Kinder. Du bist alleine mit dir und all deinen konservierten Vorstellungen, die doch die richtigen sein müssen! Aber die ganze Welt versteht dich nicht mehr! Warum sieht die Welt nicht, dass ich doch recht habe?! So denken alle im Laufe der Zeit, wenn nicht … ja wenn nicht etwas entscheidendes in unserem Leben passiert!

Und alle meinen, recht zu haben. Jeder schafft seine eigene moralische Welt, die aus den Vorstellungen seines bisherigen Lebens erzeugt wurde. Bis – ja, bis man endlich sich selbst entdeckt! Der Weltenlauf beginnt von vorne. Zunächst beginnst du zu zweifeln. Wer oder Was in mir stellt etwas vor, hat «Vorstellungen» spricht nach, hört, liest, sieht? Bin ich es selbst, oder ein Anderer in mir? Man entwickelt die Empfindung dafür, dass ein Anderer in uns spricht, liest, hört. Man erwacht und denkt: Was, das habe ich gedacht, ich gefühlt oder ich getan? Ich kann es nicht glauben! Es sind die ersten Gehversuche in einer anderen Hülle. Und die Frage wird fühlbar: wer ist dieser Jemand, der das beobachten kann? Wer bin Ich? Das ist das erste Erwachen in einer anderen Welt, auch wenn man ständig wieder in die andere hineinschläft und weiterhin ein Gefangener bleibt. Etwas wird sich ändern. Es ist ein kleiner Tod. Ein Aussersichstehen. Man erblickt ein Wesen, mit dem man sich vollkommen identifiziert hat. Es ist der erste Blick auf einen Lichtspalt in seinem Gefängnis. In Platos Höhle …

Was sind „Ideen“?

Ideen sind immer gut! Wer würde was anderes behaupten? Aber Ideen haben nur dann einen Sinn, wenn sie Realität werden und nicht dort hängen bleiben, wo sie entstanden sind: im Kopf … Aber wann ist denn nun eine Idee gut? Jede Idee, auch die «beste» (aus Sicht ihres Eigners), wird mit Sicherheit ihre Gegnerschaft finden, wird Gegenargumente provozieren, die auch gewiss ihre Berechtigung haben können. Viele Menschen neigen dazu, die eigene Idee als objektiv und allgemeingültig hinzustellen! Sie stellen sich ins Zentrum der Wahrheit und verkünden der Welt, was gut und was böse sei. Manchmal beschleicht mich dieses Gefühl in der aktuellen Politik. Es gibt nur noch eine Meinung, eine Idee, sozusagen eine Einheitsidee, der jeder zu folgen hat. Kritik ist unerwünscht oder sogar untersagt. Nehmen wir die Klimapolitik. Es gibt die Idee des «Hockeyschlägers» von Al Gore. Der Hockeyschläger ist unantastbar, sakrosankt und darf nicht kritisiert werden. Dabei handelt es sich ja um den Ausschnitt einer Temperaturkurve über etwas mehr als hundert Jahre, die sich eben genau wie ein Hockeyschläger nach oben entwickelt hat. Zieht man die Zeitlinie dieser Temperaturschwankungen in die Länge, sodass ein Fenster von tausend Jahren entsteht, dann ist der kleine Haken etwas unterhalb des Durchschnitts in dieser Darstellung vollkommen irrelevant! Diesen Vorgang nennt man «Framing». Aber darum soll es jetzt nicht gehen. Es geht darum, dass Ideen wie diese immer in einen bestimmten Kontext gestellt werden müssen. Und je grösser der Kontext, umso grösser der Zusammenhang, desto integraler der Wahrheitsanspruch.

Ideen werden oft situationsangepasst vermittelt. Was meine ich damit? Framing ist eine Methode, den Menschen eine bestimmte Blickrichtung vorzugeben. Das sind nicht die wirklich grossen Ideen, welche die Menschheit vorwärts bringen. Sie stellen sich hinter gewisse Interessen und forcieren den Machtanspruch einseitiger Bedürfnisse. Somit können Ideen nicht generell als gut oder böse bezeichnet werden.
Auf der Skala stehen einige Themen immer zuoberst, andere sind weniger hoch einzustufen. Frieden oder Freiheit sind solche Themenbereiche, die unbedingt an oberster Stelle zu stehen haben, weil sie nicht Einzelinteressen vertreten, sondern allgemeinmenschliche! Wir haben für viele Dinge unzulängliche Begriffe. Und eine solcher Begriff ist jener der «Idee». Man kann die Idee haben, einen anderen Menschen umzubringen. Ob das gut oder böse ist, überlasse ich Ihrem Urteil. Man kann aber auch die Idee in sich tragen, dass alle Menschen gleiche Rechte haben sollten und frei sein sollten, ihre Meinung zu äussern, unabhängig von Moden und Machtansprüchen. Beides wird «Idee» genannt. In Wikipedia wird er folgendermassen definiert: Der Ausdruck Idee (von altgriechisch ἰδέα idéa „Gestalt“, „Erscheinung“, „Aussehen“, „Urbild“) hat allgemeinsprachlich und im philosophischen Sprachgebrauch unterschiedliche Bedeutungen. Allgemeinsprachlich versteht man darunter einen Gedanken, nach dem man handeln kann, oder ein Leitbild, an dem man sich orientiert. Die philosophische Bedeutung wurde zunächst in der Antike von Platon und dem Platonismus geprägt. In der platonischen Ideenlehre sind Ideen unwandelbare, nur geistig erfassbare Urbilder, die den sinnlich wahrnehmbaren Phänomenen zugrunde liegen.

Was also in der Antike als «Urbild» verstanden wurde, wird heute degradiert zum einfachen «Gedanken», vielleicht sogar nur zur «Vorstellung». Diese Gleichsetzung verhindert den Zugang zu einer grösseren, umfassenderen Betrachtungsweise und impliziert dem Urheber eine Verwässerung hin zur absoluten Subjektivität. Dabei wird aber oft der Machtanspruch eigener «Ideen» über andere gestellt, die dem inhaltlich nicht entsprechen. Die «Idee» wird als Machtinstrument über andere «Ideen» gestellt. Sie wird als Pseudoidee vermittelt, die jedoch nur den Rang einer gewöhnlichen Vorstellung hat. Einer Vorstellung, die herausgewachsen ist aus dem konditionierten Bewusstsein seines Vermittlers. Würde sich jeder Mensch darüber bewusst, woher seine Vorstellungen stammen, welche Wurzeln sie haben, dann würde der Menschheit viel Leid erspart. Auf politischer Ebene kann das Nichterkennen dieser Tatsache zu einer tödlichen Waffe werden!
Die Definition eines Urbildes, wie interessanterweise sogar in Wikipedia dargestellt, umfasst mehr als die persönliche, subjektive Meinung Einzelner. Ein Urbild besitzt die Kraft des Wesentlichen. Es umfasst übergeordnete Prinzipien und Gesetze. Wenn Goethe oder Schiller von Ideen sprechen, dann meinen sie immer diese Ebene des Bewusstseins. Die Tragik unserer Zeit ist, dass ihr die wahren, urbildhaften Ideen verloren gegangen sind! Wollte man sich wieder auf die Ebene der wirklichen Ideenwelt schwingen, dann müsste man wieder lernen, unser Denken besser zu verstehen!

Podcast über Heilung

Seit längerer Zeit ruht dieser Blog. Nicht etwa, weil mir die Ideen ausgegangen wären, sondern weil ein größeres Buchprojekt anstand, welches ich nun abgeschlossen habe. Zur Bearbeitung von Artikeln fehlte mir Zeit und Muse. Die Geschehnisse in unserer Zeit bewegten und bewegen mich sehr. Dies immer unter dem Aspekt von Bewusstseisfragen und Lebensfragen.

Daher habe ich einen YouTube-Kanal eröffnet, wo ich seit kurzem versuche, meine Gedanken sprachlich-verbal statt schriftlich in Worte zu fassen. Auf diesem Blog werde ich die Beiträge jeweils aktuell verknüpfen.

Der erste Beitrag ist von der Audioqualität leider etwas schlecht geworden. Es geht allgemein um die Frage der Heilung, betrachtet aus einem höheren Standpunkt heraus.

Alle Menschen sind Egoisten

Von Urs Weth

Würden Sie diese Aussage unterschreiben? Sehen Sie das auch so?

Vor vielen Jahren lernte ich einen Mann kennen. Nennen wir ihn Hans. Hans war damals schon aus den politischen Ämtern ausgetreten und ging auf die 60 zu. An seinem 60 Geburtstag war ich eingeladen. Es waren viele Freunde und Bekannte aus seinem politischen Umfeld dabei, so auch Regierungsräte und Nationalräte seiner Partei. Hans war ein hochangesehener Gefährte in seinen Kreisen. Es entstand nun meinerseits eine Freundschaft zu Hans und seiner Partnerin, die er, nach seiner Trennung, kennen und lieben gelernt hatte und mit der ich vorher schon bekannt war. Wir trafen uns bald regelmäßig und gingen auch zwei, dreimal paarweise zusammen in die Ferien. Während dieser Zeit gab es ab und zu heftige Auseinandersetzungen, die gelegentlich auch in großem Streit endeten. So auch an einem Abend, als es um die menschliche Natur ging und Hans auf seinem Glaubenssatz beharrte, dass alle Menschen zum Vornherein Egoisten seine, und, dass man sie zu ihrem Glück zwingen müsse. Ich sah die Sache nicht so radikal, wusste mich aber damals nicht gut zu verteidigen.

Jetzt in dieser Weltkrise nahm ich nach vielen Jahren wieder Kontakt auf mit ihm. Inzwischen hatten wir uns, aus meinen privaten Verhältnissen heraus bedingt, lange Zeit wieder aus den Augen verloren. Hans verteidigte die Maßnahmen des Bundesrates im Rahmen der Krise aufs Schärfste. Dies trat aus seinen Äußerungen in einer E-Mail deutlich hervor. Und jetzt, wo ich darüber nachdenke, musste ich an jene Auseinandersetzung im Tessin zurückdenken und an diesen Satz: „Alle Menschen sind Egoisten. Deshalb muss man sie zu ihrem Glück zwingen.“ Damals konnte ich die Dinge noch nicht im rechten Licht sehen. Heute aber lebt diese Aussage in mir als Warnzeichen wieder auf. Ich könnte diese Haltung auch als grundsätzlich verantwortlich für jene sehen, die ihre Regierung in ihren Aktivitäten loben und die Maßnahmen befürworten. Denn die innere Überzeugung, dass der Mensch grundsätzlich egoistisch sei, muss, wenn dies alternativlos dasteht, zwingend zu dieser Meinung hinführen. Freiwillig wird sich niemand an die Regeln halten. Deshalb muss man die Menschen zwingen. Freiwillig wird niemand eine Maske tragen, deshalb braucht es Maskenpflicht. Freiwillig wird sich niemand impfen lassen, deshalb braucht es den Impfzwang. Der Egoist ist derjenige, der das nicht gerne tut. Und da alle potenzielle Egoisten sind, muss man radikal vorgehen.

Diese Haltung hat zur Folge, dass man den Menschen im Grunde als eine „Fehlkonstruktion“ der Natur hält. Er ist unvollkommen und hat scheinbar auch nicht die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Diese Radikalität wurzelt in obiger Aussage, die ich aus vieler Munde in meinem Umfeld vernommen habe. Manchmal kam sie reuig und wehmütig daher. Sie kam gut gemeint und mit leichter Verbitterung zum Vorschein. Es steckt oft eine gewisse Resignation dahinter, dass es so sei. Aber man sieht keine Möglichkeiten, dies zu ändern. Damit gesteht man der Evolution keine Bewusstseinsentwicklung zu. Denn Alle sind so.

Betrachtet man diesen Satz aus einer logologischen Sicht, dann kommt man auf Folgendes. Aristoteles setzte der Logik eine These, eine Antithese und eine Synthese zugrunde. „Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Also ist Sokrates sterblich“. Das ist in sich logisch. Daraus könnte man nun ableiten: „Alle Menschen sind Egoisten. Hans ist ein Mensch. Also ist er egoistisch.“ Dieser Satz ist auch in sich logisch. Der zusätzliche Schluss: „Also muss man sie, die Menschen, zu ihrem Glück zwingen“ hingegen ist ohne jeden logischen Bezug zum ersten Schluss. Die Frage ist doch: Wer ist man? Wer übernimmt die Aufgabe, die anderen zu ihrem „Glück zu zwingen“, sind doch ALLE egoistisch, der ersten Logik gemäß. Auch derjenige, der diesen Satz ausspricht, ist ein Egoist, denn er muss sich ja mit einschließen in seine These, sonst lebt er in einem Widerspruch. So kommen wir zum Schluss, dass Egoisten sich dafür einsetzen müssen, dass die anderen Egoisten nicht egoistisch sind! In dieser Haltung steckt natürlich ein großes Machtpotenzial! Das müsste geradezu eine verlockende Aufgabe sein für einen Egoisten! Man müsste jemandem zugestehen, dass er nicht so egoistisch sei, wie die anderen. Diesem etwas weniger egoistischen Menschen übertragen wir nun die Aufgabe, die anderen, größeren Egoisten zu kontrollieren. Und man muss Vertrauen haben, dass dieser Eine seine Macht nicht ausnützt. Man attestiert ihm einen gewissen Altruismus! Das ist natürlich absurd. Denn die Position, in der er steckt, brauchte eher besonders viel Egoismus. Das wird auch nicht als etwas Negatives angesehen von Hans. Er gehörte ja selbst dazu. „Man braucht eben die Ellbogen, um sich durchzusetzen“. Aber es bleibt der Widerspruch, dass von dieser Ellbogenmentalität plötzlich abgelassen werden könne, um eine gemeinnützige Sache zu meistern – und die Gunst der Stunde nicht auszunutzen! Hier greift die Logik eher im gegenteiligen Sinn. Wenn dieser Machthaber nun, wo er die Spitze seiner Macht erreicht hat, eben diese Macht zugunsten seiner Bevölkerung nicht ausnutzen darf, dann hat er womöglich ein Problem. Man muss im positiven Sinne sich durchsetzen, heißt es. Aber dieser positive Sinn muss durch das Okular der Egoität gesehen werde. Alles andere wäre bei dieser Doktrin: „Alle sind Egoisten“ nicht konsequent gedacht.

Dieser Satz ist geradezu das Glaubensbekenntnis des Teufels selbst, der sich dann an die Stelle des „Man“ setzt! Er macht sich damit Gottgleich. Er nutzt die Gelegenheit dieses Credos vieler seiner atheistisch gesinnten Mitmenschen aus, um den Menschen zu „verbessern“. Da er von der Natur nicht verbessert werden kann, hilft man durch technische Hilfsmittel nach. Damit verbunden ist natürlich auch die Frage nach der Freiheit. Es gibt für diese „Glaubensgemeinschaft“ keine Freiheit! Freiheit gibt es nur im Rahmen enger Beschränktheit. Das ist die feste Überzeugung, die zwangsläufig aus der ersten Folgerung, dass alle Menschen Egoisten seien, resultiert! Deshalb dieser Umgang mit den Menschenrechten und den Grundgesetzen, die ja nicht nur durch ein „Opfer“ zurückerobert werden müssen, sondern eine allen Menschen zugrundeliegende Basis bilden, egal welcher Gesinnung, Farbe oder Konfession sie angehören!

Man verstehe mich nicht falsch. Ich glaube nicht, dass wir frei von Egoismus seien. Darauf, dass er mich so verstanden haben wollte, lief die Diskussion mit Hans hinaus. Nur war die Alternativlosigkeit, die im menschlichen Kern angelegte Entwicklung zu leugnen für mich unhaltbar! In diese Gesinnung fließt natürlich ein gänzlich anderes soziales Verhalten mit ein. Wenn der andere ein Egoist ist, dann muss man ihm zum Vornherein misstrauen. Denn er will nichts zu meinem Vorteil, sondern alles was er tut, ist nur zu seinem eigenen Vorteil. Das ist ja der Grundsatz jeglichen Egoismus. Misstrauen braucht Kontrolle. Jeder Abweichler gilt als Egoist. Das wird zwar kritisiert, gleichzeitig aber auch als naturgemäß angesehen. Das alles läuft darauf hinaus, dass es auch durchaus angebracht ist, solche Abweichler zu strafen, denn: „Man muss sie zu ihrem Glück zwingen“, weil sie eben naturgemäß Egoisten sind. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn auch der Kritiker, der diffamiert, der über andere schimpft, ist, gemäß seiner eigenen Logik, auch ein Egoist und möchte ebenfalls nur immer alles zu seinen eigenen Gunsten. Also möchte er nicht den anderen schützen, wenn er eine Maske trägt, sondern, weil er eben ein Egoist ist, möchte er vor allem sich selbst schützen. Aber er zwingt dem anderen eine Maske auf und kritisiert ihn, wenn er sie nicht trägt, er gefährde seine Gesundheit (also die des Kritikers)! Dass er selbst die Maske zum Schutz anderer trage, ist nur eine scheinheilige Ausrede, die sich wiederum nur auf seine egoistische Haltung bezieht. Das ist ja seine Weltanschauung. Er sieht den anderen so, wie er selbst naturgemäß ist!

Man sieht, so kommt man nicht weiter und den Dämonen sind Tür und Tor geöffnet, um einzutreten! Denn auch alles Gerede von „sozial“ ist letztlich immer gefärbt von einem persönlichen Vorteil. Da kommt man nicht mehr darum herum. Ansonsten würde man sich selbst widersprechen. Zeigte man auch nur einen geringen Anteil von Mitgefühl für andere, dann würde man sich selbst in Frage stellen müssen. Dann wären die Menschen nämlich doch nicht generell nur egoistisch. Sie hätten einen Anteil in sich, der sich darüber erhebt. Und genau darauf wollte ich im Grunde hinaus in jenem Gespräch. Doch ich konnte es nicht.

Sobald man den Schritt zu dieser Erkenntnis hin gemacht hat, öffnet sich ein Schleier. Man durchbricht den Nebel der Befangenheit. Es tut sich ein kleines Licht auf. Und jenseits dieses Lichtes wohnt die wirkliche Freiheit. Sie ist kein von Natur aus gegebener Zustand, aber sie ist ein Licht auf dem Weg, das uns leitet und führt. Wir treten zunächst in eine duale Welt ein. Da ist auf der einen Seite die scheinbar „naturgegebene“ Egoität des Menschen und auf der anderen Seite eine Entwicklungsmöglichkeit, hin zu einem wirklich sozialen Wesen, fern von jedem Egoismus! Wer diesen Damm einmal gebrochen, diesen Schleier einmal gelichtet hat, der wird ihn nicht mehr loslassen. Darauf soll ein zweiter Teil meines Buches aufbauen.

Demnächst (ca. Juli 2021) erscheint ein neues Buch mit dem Titel „Die grosse Entscheidung“ im Wirkstatt-Verlag, Autor Urs Weth. ISBN: 978-3-949299-01-8

Weitere Bücher des Autors sehen Sie z.B. bei Glomer

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