Weltendrama in 5 Akten

Science Fiction

Ein fiktives Weltendrama in 5 Akten, welches natürlich frei erfunden ist und nichts, aber auch gar nichts mit der Realität zu tun hat! Also bitte nicht so ernst nehmen… Ich bete zum Höchsten, dass dies alles nur Fakenews sind und wir plötzlich aus einem üblen Traum erwachen. Vielleicht mit einem Kater, aber doch so, dass wir froh sind, dass die Welt normal geblieben ist.

Mit «Pluto», so nennt sich der „Protagonist“ in unserem Stück – beginnt die Verwandlung der Erde im Übergang vom Steinbock zum Wassermann.

Zeit der Handlung 7 Jahre: Von 2015 bis 2022
Schauplatz: Herzland

Die 5 Akte sind:

  1. Migrationskrise
  2. Klimakrise
  3. Viruskrise
  4. Depression
  5. Antichrist

1. Akt

Im 1. Akt geht es um die Flüchtlingsfrage, um die Migrationsfrage. Sie ist das Thema auf der grossen Weltenbühne ab dem Jahr 2015 und endet mit dem sogenannten «Migrationspakt» Ende 2018. Dabei wird ein erster großer Einschnitt in die Freiheit der Menschen gebracht. Danach ist das Thema (medial) mehr oder weniger erledigt. Kein Hahn kräht mehr danach. Selbstverständlich beginnen die Vorbereitungen schon viel früher. Die Geschehnisse überschneiden sich. Die Planung ist ebenso genial, wie minutiös und mit einer, man möchte fast sagen „teuflisch“ scharfen Intelligenz vorbereitet. Die Egopsyche des Menschen wird bis ins Tiefste durchschaut und die Gedankenkontrolle nimmt ihren Lauf. Millionen Flüchtige aus Staaten, die von Pluto zuvor ausgebeutet und bekriegt wurden, strömten ins gelobte Herzland. Alle Grenzen werden bedingungslos geöffnet. Diese Maßnahme zerstört den grössten Teil der Infrastruktur und nimmt den eigenen Bürgern viele Rechte. Armut macht sich breit. Preise steigen. Soziale Beiträge werden reduziert. Hohe Arbeitslosenzahlen.

2. Akt

Es tritt ein neues Thema auf der Bühne auf: Die Klimafrage. „Saturn“ tritt in Gestalt eines kleinen Mädchens mit Zöpfen und finsterem Gesicht auf die Bühne und verbindet sich mit „Pluto“ (Konjunktion).
Erst wenige, dann Tausende, dann Millionen von Jugendlichen sehen darin ein großes, weltweites Ereignis, so wie damals im „New Age“ und gehen auf die Strasse, um immer Freitags zu demonstrieren für die Zukunft. Ein lebenswichtiger Stoff wird zum großen Feind erklärt und bekämpft. Das füllt die Kassen der Staaten mit unsinnigen Steuern, die man als Vorbereitung für das Kommende braucht. Was anfangs so edel nach Umweltschutz aussieht, dient letztlich Pluto, nicht der Umwelt. Deshalb unterstützt er die Bewegung mit allen Kräften, die ihm zur Verfügung stehen (Geld und Medien). Er malt den Teufel (also sich selbst) an die Wand und droht mit Weltuntergang. Die Menschen glauben es ihm. Pluto sieht, wie gefügig sie sind. Er wird es für später gut brauchen können. Dies spaltet auch zum wiederholten Male die Gesellschaft. Doch diesmal mit verstärkter Energie. Vor allem Alte gegen Junge, aber auch sogenannte Linke gegen sogenannte Rechte. Vieles verdreht sich.
Der Akt endet mit einer neuen „Klimaverordnung“ im Herzland und deren Verbündeten im Jahr 2020 und wird ebenfalls neue große Raubzüge gegen die menschliche Freiheit fortsetzen. Und es wird die Zerstörung der Industrie vorantreiben (vor allem diejenige vom Herzland). Dabei treten viele neue Akteure auf, die meistens keine Kenntnis ihres wahren Herrn haben, jedoch von ihrem persönlichen Ehrgeiz und ihren Machtgelüsten geleitet und getrieben werden. Jeder kleine Beamte träumt von der großen Karriere und noch höheren Ämtern.

3. Akt

Parallel dazu was im 2. Akt alles abläuft, wird ein neues Thema eingeleitet. Das andere verschwindet so schnell, wie es gekommen war. Jetzt überstürzen sich die Ereignisse: Ein „Virus“ wir geboren! Er ist die Krönung der Ereignisse vor dem großen Fall. Deshalb bekommt er auch einen entsprechenden Namen. Die Menschen merken es nicht. Doch dieser Virus ist nicht wirklich etwas Materielles. Oh nein. Er ist vielmehr Träger einer Kraft, die alle menschlichen Gedanken und Gehirne infizieren soll. Nicht der Virus an sich ist das Problem, sondern alles, was in Folge in die Köpfe verpflanzt wird. Doch damit wird zwischenmenschlich viel Unmut gesät, was Pluto nur recht sein kann. Wenn sich die Menschen gegenseitig die Köpfe einschlagen, hat er weniger zu tun.
Die dominante Bühnengestalt heißt nun „Mars“. Er stellt sich zur Seite Plutos und wird sein Diener. Aber nur für kurze Zeit. Nach und nach wird über alle Medien, als Folge davon, die Infizierung durch Angst aufgebaut. Sie endet in einer gigantischen Hysterie. Umarmungen und menschliche Nähe werden gesetzlich verboten (als Gegengeste der Liebe). Hier zeigt sich bereits das wahre Gesicht der treibenden Kraft hinter allem.
So werden die Menschen gefügig gemacht für die nachfolgenden Entscheidungen, die gefällt werden müssen. Ein eigentlich harmloser Virus, mit Symptomen ähnlich einer Grippe (und kaum gefährlicher) wird in die Köpfe der Menschen verpflanzt. Dieser Akt endet mit einer neuen Gesundheitsverordnung, als Krönung die Impfpflicht, mit der Abschaffung des Bargeldes (könnte ja ansteckend sein) und andere neue freiheitsraubende Gesetze. Die freien, systemunabhängigen Medien im Internet werden wegen angeblicher Überlastung der Netze durch das nun vermehrt betriebene Homeoffice abgeschaltet. Die Menschen können sich nur noch über die öffentlich-rechtlichen Medien schlau (oder dumm) machen und werden auf diese Weise zwangsinformiert. YT und Gefolge gibt es nicht mehr. Fakebook wird zur Kontrollplattform der Menschen umfunktioniert. Der nächste Schritt ist die Einrichtungen totalitärter Diktaturen in ganz Europa. Das wird über Nacht geschehen. Alles im Namen des Virus. Zum Schutze der Bevölkerung. Parlamente werden umgangen. Nur noch wenige haben das Sagen. Es wird die Pandemie ausgerufen, deren Bedingungen schon einige Jahre zuvor geändert wurden. Das Impfmittel wird bald von den meisten Menschen sehnlichst erwartet! Und dann kommt es! Der grosse Heilsbringer wird in höchsten Tönen angepriesen.
Der grösste Teil der Menschen legt sich die Ketten, an denen sie fortan gefesselt sind, selber an. Ja sie verschließen selbst das dazugehörige Schloss ohne Widerrede und werfen gemäß Anordnung den Schlüssel eigenhändig ins Wasser! Die Masken, Gitter und Bretter vor ihrem Kopfe, die zum Schutz des Virus dienen sollen, werden als Heilslicht empfunden. Sie sehen nichts anderes mehr als was man ihnen einpflanzt. Das Maschine-Mensch-Paradigma wird nun in letzter Konsequenz aufgebaut: Ein kleines Mikro-Teilchen kann, wie eine kleine Schraube bei einer Maschine, das menschliche Gerät zerstören. Es kann nur geflickt werden, wenn man es ersetzt. Und Pluto hat das Ersatzteil in der Hand! Aber er wartet damit, bis die Menschen gierig danach schreien! Und es muss immer rar bleiben. Umso mehr wird dafür bezahlt. Doch noch ist Plutos persönlicher Auftritt nicht geplant. Das erledigen die Pharmazeutischen Konzerne, Forscher und Wissenschaftler, die von ihm gekauft sind und deren biochemisches Dogma nichts Lebendiges mehr anerkennt.
Eine Schlagzeile löst die andere ab. Zur rechten Zeit wird ein Ölkrieg vom Zaun gebrochen, ausgehend von Verbündeten des großen Pluto gegen ein vom Virus stark geschwächtes Land, welches reich an Bodenschätzen und Öl ist. Überhaupt ist es auffallend, wenn man die Weltkarte mit den hauptsächlich betroffenen Ländern der Infizierten dieses Virus anschaut, dass es sich fast ausschließlich um viele Hauptfeinde des großen Bruders über dem Teich handelt. Auch das Herzland ist unter dessen Fittichen stark gebeutelt worden. Aber das sei nur am Rande erwähnt.
Zeitpunkt des Ganzen: Ende 2019 bis Mitte 2020. Ein Krieg gegen dieses geschwächte Land kann nun begonnen werden. Andere Kriege werden folgen. Dies alles sind Übergangsszenarien vom 3. zum 4. Akt.

4. Akt

Im 4. Akt setzt die Depression ein. Beginnend mit einer großen Börsenkrise, die schon im 3. Akt ihren Anfang nimmt. Notenbanken stützen die Märkte so lange sie können, drucken Geld ohne Ende, werfen es als „Helikoptergeld“ unter die Menschen mit der Auflage, es sofort auszugeben. Die Zinsen werden weit in den Minusbereich gesenkt. Banken taumeln unter dem Druck des Zusammenbruchs und durch diese Zinspolitik. Pluto konnte, dank einer von ihm kontrollierten Absturz der Börsen, seine eigenen Schäfchen bestens ins Trockene bringen. Er besorgte den Vorabkauf seiner eigenen Aktien und Geldwerte im Voraus und hatte sich schon die Jahre zuvor mit „Realwerten“ für dieses große Ereignis eingedeckt. Die Unwissenden, die meinten, ebenfalls solche Realwerte in Form von Gold oder Silber kaufen zu müssen für den Notfall, taten dies in Papierwerten, nicht als wirklich reales Edelmetall. Dadurch gab es schon bald wesentlich mehr „Silber“ und „Gold“, als real auf der Erde vorhanden waren. Doch diese Papierwerte wurden allesamt ebenso vernichtet, wie die Aktien, Derivate und das Geld selbst. Dadurch fielen auch zunächst die Edelmetallpreise um horrende Beträge zurück. Pluto kannte natürlich die Mechanismen der Märkte, denn er war deren geistiger Herr, deren Konstrukteur, der Mammon, der das alles schuf.
Bald darauf stürzten auch die Immobilienpreise massiv. Sie waren zu träge, um gleich mitzufallen. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis die Blase platzen musste. Es entstanden unzählige Bauruinen, die nicht vollendet werden konnten. Durch die niedrigen Zinsen wurden von den Bewusstlosen blödsinnige Schulden bei den Banken gemacht. Die Hypothekarzinsen der Häuser konnten nicht mehr beglichen werden. Folge waren Millionen von Zwangsversteigerungen. Die Preise zerfielen ins Bodenlose, da das Angebot die Nachfrage plötzlich gigantisch übertraf. Aber auch die Banken kamen nun gewaltig ins Strudeln! Staaten stützen diese mit Milliardenbeträgen (to big to fail). Alles immer verbunden mit rigorosen Maßnahmen gegen die Bevölkerung und gegen die Freiheit des Einzelnen. Dies unter dem Deckmantel: Wir müssen „alle“ (mit Ausnahme der oberen 10000, wovon der Eine, der Grosse „Pluto“ heißt) unsere Opfer bringen, damit nur das Schlimmste verhindert werden kann. Doch das Schlimmste ist nicht das Vordergründige. Doch (noch) sieht das keiner. Keiner sieht hinter die Maske. Man will es auch nicht. Das könnte gefährlich sein!
Nachdem diese Einschränkungen getroffen wurden und die entsprechenden Gesetze verabschiedet sind, beginnt der totale Zerfall. Es folgt der ultimative Crash in Raten noch im Jahre 2020: dann die daraus folgende Rezession und Deflation. Und als weitere Folge tritt eine Inflation und dann eine Hyperinflation hinzu. Es folgt eine grosse Währungskrise, die zur notwendigen Währungsreform und zu einem neuen weltweiten, einheitlichen und bargeldlosen Geldsystem führen wird. Dies ist faktisch auch die Einführung einer «neuen Weltordnung» und Wirtschaftsordnung, was die meisten Menschen noch gut finden. Verbunden mit massivsten Einbussen und Freiheitsentzügen der zuvor schon geketteten und mittlerweile bechipten Bürger. Möglicherweise wird der Chip bereits bei einer Impfpflicht gegen den Virus jedem Bürger eingespritzt. Er ist so klein, dass es nicht bemerkbar ist.
Keiner weiß mehr vom Anfang, keiner erinnert sich an alles, was vorher war, weil immer das gerade Aktuelle in den Medien omnipräsent ist. Keiner erinnert sich mehr an das „kleine Mädchen“, keiner an den bösen Virus. Der gläserne Mensch wird Realität sein. Alle sind implantiert-vernetzt, jederzeit ortbar, absolut durchsichtig in allen ihren Handlungen. Der Mensch als Marionette erkennt erst jetzt langsam, wohin er getrieben wurde. Und wie er der Herde in den Abgrund folgte. Erst jetzt erwacht auch die breite Masse! Das Erwachen ist zwar für die materielle Welt zu spät. Das Ego wird zunehmend sterben (müssen). Ein höherer Mensch erwacht erst durch die Geburtsschmerzen. Das ist gemeint mit dem Geist, der stets verneint – und doch das Gute meint. Weil am Ende ein spirituelles Erwachen eintreten muss.

5. Akt

Aber zuvor, Im 5. Akt, erscheint der «Raubritter Pluto» sozusagen persönlich auf der Weltenbühne als der große «Retter»! Er hatte seinen Auftritt minutiös geplant. Durch die Diktaturen, die in kürzester Zeit in und um das Herzland herum aus den „Demokratien“ (durch die vermeintliche „Notlage“ im 4. Akt) errichtet wurden, konnten viele einschränkende Maßnahmen getroffen werden, welche die Menschen gefügig machten für diesen letzten, ultimativen Akt der „Verschwörung“. Denn nun wurde auch kein Hehl mehr daraus gemacht, wer der wahre Herr im Drama ist. Immer mehr Menschen erkannten nun erst, in welche Lage sie sich gebracht hatten.
Er wird zuerst noch von den meisten angehimmelt und vergöttert als der Heilsbringer, als der Retter in Not. Er tritt in einem Gewand des Lichtes auf, was aber nur eine Maske ist. Er wird schön sein, klug sein, charmant sein. Manche werden ihn sogar für die Inkarnation des Messias halten. Bisher sass er auf irgendeiner Insel im Pazifik und betrachtete auf einem riesigen Bildschirm mit seinem getreuen Gefolge die gigantische Inszenierung. Längst war er der Herr der Medien, der Herr der Regierungen, der Herr der Justiz geworden mit seiner gewaltigen weltlichen Macht. Sein Auftritt erfolgt im Jahre 2022 in seinem 33. sten Lebensjahr.

Das ganze Schauspiel auf der Weltenbühne ist die Vollendung der Mission «Ahriman-Mephistopheles», ebendieses Geistes, „der stets verneint – und doch das Gute meint“. Es ist die „Umwertung aller Werte“ (Nietzsche). Die Neuordnung aller weltlichen Angelegenheiten, denen man sich nicht mehr entziehen kann. Es ist die Blaupause eines riesigen Experimentes, welches zuvor in weiten Zügen schon in China praktiziert und angelegt wurde.
Das Ende wird eingeläutet.


Bei Wladimir Solovjew, der sein Drama „Der Antichrist“ vor über 100 Jahren geschrieben hatte und der ebenfalls unsere Zeit damit meint, heißt der nun auftretende „Erlöser“ Johannes: Dieser erkennt und benennt den Antichrist als das, was er in Wahrheit ist.

Rumpelstilzchen

Anmerkungen:
Wie oben erwähnt, dies ist eine reine Fiktion. Entspringt nur meiner persönlichen Phantasie und entspricht selbstverständlich nicht der Realität. Es ist mein eigener Beitrag zur „Verschwörungstheorie“ und wird es – hoffentlich! – auch bleiben: wie übrigens so manche anderen Theorien in der Wissenschaft auch, die ja ebenfalls auf so manchen Phantasien aufgebaut sind.

Das Beschriebene bezüglich dem Antichrist bei Solowjev:
Das ist ein Vorgang, den man durchaus auch im Kleinen bei sich selbst wahrnehmen kann. Dieser „Antichrist“ ist im Grunde genommen die komprimierte Kraft unserer Verhaftungen an die materielle Welt. Diese zeigt sich durch das Nichterkennen des wahren Ich oder Selbst in jedem Menschen. Durch die totale Identifikation mit den Gedanken besteht die Gefahr, die Macht nicht zu erkennen, die dahinter steckt. Diese Macht will nicht erkannt werden. Dieses Erkennen wäre ihr Tod! Ähnlich wie in der Geschichte des Rumpelstilzchens. Die Macht jenes „Männchens“ hilft uns, unseren materiellen Reichtum anzuhäufen und ist gewillt jedem Menschen zu helfen, der sich im persönlichen, egoistischen Sinne dafür einsetzt. Aber sie darf niemals beim Namen genannt werden, nicht als das erkannt werden, was sie ist. Genauso wie Johannes bei Solowjev den „Antichrist“ erkennt, das heißt ihn beim wahren Namen nennt. Das wird schliesslich erst seine Vernichtung sein.

*

PS: Über die „Selbstbeobachtung als soziale Kernkompetenz„, die für so manches Phänomen in der inneren und äussseren Welt absolut notwendig geworden ist, habe ich übrigens auch ein Buch geschrieben (unter anderen Büchern), das hier nur am Rande und zu unterst erwähnt werden soll; sonst könnte man mir ja vorwerfen, ich täte mich genauso im egoistischen Sinne vermarkten, wie der von mir etwas schlecht behandelte Mammon Pluto im „Weltendrama“…

Autor: Urs Weth

Der böse Traum und die schöne neue Welt

Der freie Mensch

Ein kleiner Traum von der „schönen neuen Welt“…

„Du lebtest in einem Dorf. Es war das Jahr 2025. Du hast dich in den vorherigen Jahren extrem mit allen möglichen Strategien beschäftigt, wie du einen Crash überleben und dich frei und unabhängig vom Staat machen kannst. Die Leute haben dich damals – im Jahr 2018 – ausgelacht. Die meisten haben dir gesagt, dass du hysterisch und total überreizt seist. Sie haben dich ausgelacht und dir versichert, dass deine versponnenen Ideen keinerlei realen Boden hätten. Es gehe der Welt doch so gut wie nie zuvor, sagten sie. Die Aktien steigen und steigen, sagten sie. Die Börsen kennen nur eine Richtung – nach oben. Der Staat hätte alles im Griff und man müsse sich keine Sorgen machen.
Du aber hast gesehen, dass etwas nicht stimmen könne. Dass die Verschuldung der Welt in nie zuvor gekannter Weise gewachsen sei und die Zinsen in historischen Tiefstständen sich bewegen würden. Du hast auch gesehen, dass die Reichen immer reicher werden und die Armen immer ärmer. Ja, dass selbst der „Mittelstand“ seine Finanzen nicht mehr im Griff haben würde. Du hast gesehen, dass die Immobilienpreise von Jahr zu Jahr in horrende Höhen getrieben werden und sich in den letzten 20 Jahren locker verdoppelt hätten. Dies und vieles andere gab dir kein gutes Gefühl für die Zukunft.

Zu deiner Strategie gehörte, Gold und Silber zu kaufen, wann immer es möglich war. Du hast dir ein Auto gekauft und einen kleinen Anhänger, den du als Miniwohnwagen umgebaut hast. Du hast dir auch ein kleines Minihaus leisten können, natürlich ohne Bankschulden. Dazu hattest du ein kleines Grundstück von 150 m2 gekauft und dann einen Bausatz dieses Minihauses für knapp 30000 Euro bekommen. Dann hast du das Haus mit eigenen Händen gebaut. Du fühltest dich gewappnet und sicher. Anfang 2019 hast du das Haus mit deiner Partnerin bezogen.

Dann passierte es…

Im Mai 2019 kam der Crash. Für das gemeine Volk natürlich völlig überraschend. Er war grösser als alles, was man in den Jahrzehnten zuvor gesehen hatte. Die Börsenwerte der meisten Indizes: der Dow Jones, der Nikkei und der DAX, alle verloren in wenigen Tagen 50% und dann nochmals 30 %. Es wurde eine neue Währung eingeführt. In Deutschland führte Angela Merkel nach einem massiven Eurocrash die «Neue Deutsche Mark», NDM, ein. Andere Länder taten es ebenso mit ihren Währungen. Es gab in den meisten Ländern der Welt eine Währungsreform – ausser in der Schweiz. Man konnte nach zwei Monate die neue Währung gegen die alte eintauschen – mit 80% Verlust. Damit war ein grosser Teil der Schulden auf der Welt getilgt – auf Kosten des kleinen Bürgers…

Die Reichsten hatten dafür gesorgt, ihre Schäfchen ins trockene zu bringen, bevor es crashte. Viele Banken erhielten von den Ratingagenturen zwei Tage vor dem grossen Crash ein «Triple A», also die beste Bewertung für ein Unternehmen, die vergeben wird. Wer also davon wusste was passiert, konnte sehr reich werden! Und die „obersten 10000“ wussten es mit Sicherheit. Sie waren die einzigen Nutzniesser. Weder Politiker, noch Finanzexperten zweithöchster Stufe ahnten etwas davon.

Du hattest einiges davon geahnt, was passieren könnte. Du hast dich damals – im Jahre 2018 -intensiv damit beschäftigt, denn es gab genügend Informationen im Internet darüber, während dem das gemeine Volk sich mit den Mainstreamnachrichten einlullte. Die Partys wurden ausgiebiger gefeiert denn je.
Aber es kam viel schlimmer, als man ahnen konnte. Das Bargeld wurde im Zuge der neuen Währungsreform als Krisenmassnahme sofort abgeschafft! Zahlen konnte man nun nur noch mit einem unter die Haut implantierten Chip (genannt RFID). Auch darüber lachten deine Freunde damals. Und wenn schon, sagten sie, das sei doch eine innovative und sehr vorteilhafte Erfindung! Sogar die Türe des Hauses oder der Wohnung, des Autos usw. liess sich damit nun öffnen, das Smartphone entsperren. Es würde kaum mehr Kriminalität oder Terror auf der Welt geben. Was ist dagegen einzuwenden?

Schöne neue Welt

Der Staat überwachte nun alle Menschen. Jeder konnte nur noch kaufen und verkaufen mit dem implantierten Chip. Wer ihn verweigerte, musste faktisch mit Beeren und Nüssen im Wald vorliebnehmen und darauf hoffen, dass man ihn nicht erwischt. Die inzwischen erhobene «Lastenausgleichssteuer» auf das Grundstück von Eigenheimbesitzern musste ab sofort bezahlt werden. Denn der Staat, der sich in vielen Jahren dadurch verschuldet hatte, dass er von den Banken Geld aufnehmen musste, um wenigstens die Zinsen ihrer Schulden begleichen zu können (oder ebendiese Banken wieder zu „retten“), dieser Staat war nun verarmt.

Was George Orwell schon in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts geschrieben hatte, wurde nun Tatsache. In einigen Jahren würde eine globale Weltwährung entstehen und die gegenwärtigen provisorischen Währungen ablösen. Die totale Kontrolle würde Wirklichkeit. Gesteuert durch den Chip würde der so verhasste freie, autarke und individuelle Mensch endlich abgeschafft und von globaler Intelligenz gesteuert. Dem Teufel sei Dank!

Dein Verweigern des Chips brachte dich nun in eine schwierige Situation. Und der Traum wurde allmählich unbequem. Der Schweiss rann dir von der Stirn. Du müsstest mit deiner Lebensgefährtin das Haus, welches mit keinerlei Schulden finanziert wurde und dir allein gehörte, verlassen, wenn du diese Steuer nicht zahlen würdest. Und Grundstück und Haus wurden vom Staat enteignet. Gut, dass du nun noch den kleinen Anhänger und das Auto hattest. Aber leider kein Benzin mehr, um damit zu fahren…“

«Schöne neue Welt», dachtest du – und erwachtest aus diesem bösen Traum, um etwas zerknirscht zur Arbeit zu gehen.
Und wenn sie nicht gestorben sind (deine Freunde), so lachen sie heute noch…

Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie… – Einblicke in die Kunsttherapie… ein Resume nach 25 Jahren…

Probleme des Dialogs

Dialog hat IMMER Vorrang

Wenn Sie Menschen treffen und merken, dass diese anderer Meinung sind als Sie selbst, dann versuchen Sie vielleicht manchmal, eine Brücke zu bauen, um den zwischenmenschlichen Widerstand zu überwinden! Das ist oft das schwierigste kommunikative Problem. Der Mensch glaubt ja oft auf Gedeih und Verderb an seine eigenen Bekenntnisse und wird für Anderes blind. Er hat sich vielleicht jahrelang mit einem Thema beschäftigt und fühlt in sich so etwas wie „objektive Wahrheit“ einem bestimmten Gebiete gegenüber. Dies beruht häufig auf simpler Sympathie oder Antipathie einem Thema oder einem Vertreter dessen gegenüber. Egal wie sehr er dies glaubt und egal wie viele Informationen er zu einem bestimmten Thema zur Verfügung hat: Es bleibt immer etwas übrig, was der Mensch nicht wissen und erfassen kann.

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Die Sache mit der Verschwörung und deren Theorie

Der Totschläger vieler Diskussionen ist die Aussage, es handle sich doch „nur“ um eine „Verschwörungstheorie“. In dem Wort stehen zwei Begriffe: Verschwörung und Theorie. Verschwörungen gibt es schon in der Schule. Schon als kleiner Knirps kann man Opfer einer Verschwörung werden. Dabei liegt es in der Sache selbst, dass dahinter „geheime“, also verdeckte Handlungen stattfinden, die nur schwer zu erfassen und zu erkennen sind. Dasselbe Problem haben Kriminalbeamte, wenn sie einen Fall aufklären. Jede kriminalistische Aktion ist selbstverständlich eine Verschwörung. Das bedeutet, dass die Operationen so durchgeführt werden, dass man nicht dahinter blicken kann. Je verdeckter die Tätigkeit des Kriminellen ist, umso schwieriger wird die Aufdeckung seiner Absicht. Es ist praktisch unmöglich einen Fall aufzuklären, ohne dass man dann eine Theorie aufstellt, wie die Tat vor sich gegangen sein könnte. Dies ist nichts weniger als eine „Verschwörungstheorie“ im eigentlichen Sinn des Wortes. Jeder Kriminalbeamte bedient sich vorzugsweise einer Verschwörungstheorie, um dem Tatbestand näher zu kommen. Erst die Verifizierung dieser Theorie durch Fakten, Gespräche mit Betroffenen oder Zeugen kann die Theorie dann zu einem objektiven Tatbestand machen. Das ist der selbstverständliche und natürliche Tatbestand jedes kriminellen Aktes. Daran ändert sich nichts, wenn die Täter kleine Ganoven sind, Kinder oder Staaten. Auch im zweiten Weltkrieg gab es Verschwörungstheorien. Es gab Menschen, die behaupteten, Hitler habe Gaskammern. Das war natürlich für die damalige Propaganda eine Verschwörungstheorie und wurde aufs Schärfste bekämpft. Heute wird das Gegenteil mit derselben Vehemenz bekämpft.

Das Gedöns um den Begriff „Verschwörungstheorie“

Man sieht also, dass man so nicht weiterkommt. Bei dem obigen Begriff beginnt man schon zu streiten, bevor man auf die Fakten stösst. Die Ablehner sagen, sie glaubten nicht an Verschwörungstheorien. Nun ist die Frage, glauben sie nicht an Theorien generell? Oder glauben sie nicht, dass es Verschwörungen an sich gibt? Man sieht den Unsinn, der darin steckt. Der Begriff alleine sagt nämlich noch nichts konkretes, worum es geht. Sonst müssten wir auch schon abwinken, wenn es um Kriminalfälle geht, zu deren Aufdeckungen zunächst Theorien, nämlich Verschwörungstheorien aufgestellt werden müssen. Dass alleine der Begriff für soviel Wirbel sorgt, lässt schon hinter die Absicht blicken. Es sind nämlich exakt die Absichten der Verschwörer selbst, die damit erreichen wollen, dass man schon gar nicht anfangen soll darüber nachzudenken. Denn das könnte ihnen gefährlich werden. Wenn die Mainstream-Medien so viel Wind um dieses Wort machen und um diejenigen, die sie als „Verschwörungstheoretiker“ anprangern, dann ist das äusserst verdächtig. Denn warum sollte man ein solches Gedöns machen. Was verliert man denn, wenn jemand eine andere Meinung hat?

Widerspruch aushalten

Ich habe in den letzten Jahren am eigenen Leibe viel Widerstand gespürt von Menschen, denen ich mich nahe glaubte, von denen ich meinte, sie seien ähnlicher Meinung wie ich. Was auch immer der Inhalt war, ich verspürte das feste und entschlossene Bedürfnis, vermehrt in die Tiefe gehen zu können, den Dingen auf den Grund zu gehen und in einem offenen Dialog mit fremden und auch sehr fremden Meinungen etwas Verbindendes zu finden.
Oft waren diese Bemühungen vollkommen unmöglich. Zu verhärtet und festgefahren zeigen sich viele Menschen in dieser Situation. Sie verbeissen sich in das, was sie für das Richtige halten. Und oft waren es Menschen mit hohen Idealen, mit einer gewissen spirituellen Empathie und Empfänglichkeit.

Ein echter, offener Dialog ist das aller spirituellste, was wir erreichen können!

Er geht weit über die einfache Unterhaltung hinaus und auch weit über die von Argument und Gegenargument geprägte Diskussion. Solcher Dialog verlangt die Offenheit der anderen Meinung, anderen Bekenntnissen und anderen Standpunkten gegenüber.
Das wiederum verlangt die Fähigkeit der Selbstbesinnung und der Selbstbeobachtung. Man kommt immer wieder an denselben Punkt. Denn erst wenn wir verstehen und vor allem erleben können, woher die Gefühle, Gedanken und Inhalte unserer persönlichen Weltsicht kommen, sind wir in der Lage, deren Relation zu einem größeren, allumfassenden zu erkennen. Dadurch erst dringen wir in das andere Verstehen ein, erfassen und begreifen die Denkweise des uns Fremden. Das In-Verhältnis-setzen des eigenen zum fremden, andersartigen, kann nur von einem höheren Standpunkt aus erfolgen, als es von unseren Verstandes-Bewusstsein her möglich ist. Der Verstand und dessen naher Verwandter, der Intellekt, bedingen eine vollkommene Identifikation und Verhaftung mit dem gedanklichen Inhalt. Auf dieser Ebene ist KEINE UNMITTELBARE Selbst-Reflexion möglich.

Selbstbesinnung als Forderung unserer Zeit

Die oben angesprochene Selbstbesinnung erfolgt nur durch die geistesgegenwärtige Präsenz unseres Bewusstseins auf alle inneren Vorgänge. Und zu diesen gehören auch die Gefühle und Gedanken. In dieser Weise „verrücken“ wir unseren Standpunkt immer ein wenig. Hier erleben wir uns auf einer höheren Ebene, dem eigentlichen Selbst-Bewusstsein. Dies ist die erste Ebene, die in uns etwas neues in Erfahrung bringen kann, etwas, was dem normalen Verstandes-Bewusstsein übergeordnet ist. Wir können dieses Neue als Selbst, höheres Selbst oder als höheres Ich bezeichnen. Darauf kommt es nicht an. Wichtig ist das Erleben. Alles Reden über dieses Höhere in uns, wie es viele spirituelle Bewegungen tun, hat absolut keinen Sinn, wenn es nicht ERLEBT werden kann. Es gibt ja viel Wissen darüber, viele sogenannte „geistige Zusammenhänge“, wie es in Anthroposophenkreisen so schön heißt. Selbst wenn diese Zusammenhänge vom „alten Saturn“ bis zur „Christus Erfahrung im Aetherleibe“ reichen, sie bringen uns keinen einzigen Schritt näher an das angesprochene Erlebnis dessen, wovon so oft theoretisch gesprochen wird. Was nützt es, zu wissen, dass der Christus dort wohnt, wenn dieses Wirken nicht erlebt werden kann. Solange wir nicht zur TAT schreiten und ernst machen mit diesen Erfahrungen, ist es kaum von großem Nutzen, immer mehr Wissen der Zusammenhänge zu sammeln!

Relation der Dinge

Bereits bei den ersten Ansätzen dieser Erfahrung beginnen wir, offener zu werden, Dinge in Relation zu sehen. Auf diese Weise ist es möglich, auch das andere denken, das andere Wesen besser zu „sehen“, ihm Empathie entgegenzubringen. Vieles was als solche bezeichnet wird ist nicht Empathie, sondern Mitleid! Mitleid mit dem anderen uns ja so unverständlichen. Mitleid mit den (aus unserer persönlichen Sichtweise) „falschen“ Gedanken der anderen, der „Unreife“ der anderen. Mitleid damit, dass der andere halt noch nicht so weit ist wie wir selber, dass er ja nichts dafür könne und dass er unsere Hilfe brauche, damit wir auch diese „verlorenen Schäfchen“ noch retten können! Diese Art von Mitleid und nicht die Empathie ist es, die man leider oft auch bei Therapeuten antrifft! Vermögen wir sie nicht zu durchschauen, begeben wir uns auf gefährliches, selbstüberhebliches Fahrwasser.

Der Zugriff auf den einzig wahren Dialog ist die Offenheit. Es ist die Bereitschaft, sich selbst ungewöhnlichen Denkweisen zu öffnen und die eigenen immer wieder zu hinterfragen. Das kann man tun, ohne ins Wischi Waschi zu verfallen. Denn der Kern unserer Persönlichkeit liegt nicht primär in den Gedanken die wir so sehr hegen und pflegen, sondern in der Liebe…

Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie… – Einblicke in die Kunsttherapie… ein Resume nach 25 Jahren…

Systemwechsel – Aber wie?

Gedanken zur gegenwärtigen Weltlage

von Urs Weth

«System»: Was ist das eigentlich?

Immer wieder wird im Zusammenhang mit verschiedensten Themen vom «System» gesprochen. Es gibt «Systembefürworter» und «Systemgegner». Was bedeutet dieses merkwürdige «System» für mich persönlich? Wo sehe ich Schwierigkeiten und Probleme damit?

Der Begriff «System» ist ein allgemeines und nichtssagendes Wortgebilde. Dahinter verbergen sich viele Meinungen und Ansichten. Vom «Verschwörungstheoretiker» bis hin zum Anhänger einer «freien» Marktwirtschaft und zu anderen, «systemrelevanten» Genossen, lassen sich alle Schattierungen von Weltanschauungen erkennen. Als System «wird allgemein eine Gesamtheit von Elementen bezeichnet, die miteinander verbunden sind und dadurch als eine aufgaben-, sinn- oder zweckgebundene Einheit angesehen werden können, als strukturierte systematische Ganzheit» (Wikipedia).

Im genannten Kontext muss man den spezifischen Fachbereich, der in der Regel kritisiert wird und hier angesprochen ist, herausschälen: Er hängt im Wesentlichen mit Finanzen, Wirtschaft und Handel zusammen. Die damit zusammenhängende politische Ausrichtung ist eine Folge der erstgenannten Bereiche.

Also ein Leben ohne Geld anstreben?

Es geht also hauptsächlich ums Geld. Das «System» in der so kritisierten Form hängt in erster Linie mit dem Finanz-«System» zusammen. Um hier zu mehr Klarheit zu kommen, muss man in den sauren Apfel beissen und sich mit Geld beschäftigen. Selbst systemkritische «Geldverweigerer» sind nicht ausserhalb dieses kritisierten Systems. Sie verlagern das Problem lediglich auf andere Menschen, indem sie von ihnen profitieren, bei ihnen kostenlos essen und wohnen können usw. Auch wenn dafür eine Gegenleistung in Form von Arbeit abgegolten wird, ist es dennoch kein Austritt aus dem System. Der Gönner, Freund oder Helfer ist seinerseits auf Geldeinnahmen angewiesen, um diesen Dienst verrichten zu können.

Einzelne können sich im Grunde nie aus dem heute allgegenwärtigen Finanzsystem ausklinken, selbst wenn sie dies mit der ehrlichsten Absicht anstreben. Es stehen immer systemeingegliederte Helfer im Hintergrund, wenn sich solche Einzelne in die Systemverweigerung begeben. Diese Einsicht ist, ich gebe es zu, nicht gerade hoffnungsvoll. Sie zeigt an, wie sehr wir im Netzwerk verflochten sind. Diese Verflechtung kann niemals Anlass für echte Hoffnung auf Freiheit geben. Zumindest was die äussere Freiheit anbelangt. Die innere lasse ich vorläufig einmal beiseite. Ebenso, ob sie dem Frieden in der Welt dienen könnte, wie es manche Diktatoren und Herrscher verkündigen.

Die Grundfrage

Die Grundfrage lautet, wie ich mich persönlich zu einem solchen System stelle und welche Konsequenzen ich aus der Erkenntnis allfälliger Urteile für mein Leben ziehen möchte. Als darin eingebundener Mensch kann ich natürlich die durchaus berechtigte Haltung haben: Es ist wie es ist, also lass ich es wie es ist. Es steht nicht in meiner Macht, mich auszuhebeln, also ist es besser, ich stelle mich positiv dazu und suche mich darin möglichst frei und adäquat zu entwickeln. Es ist keineswegs ein zu tadelnder Weg. Die meisten Menschen kommen nicht einmal an den Punkt dieser Einsicht. Dadurch werden sie noch viel stärker als Herdentier von den Marktkräften getrieben.

Will man diese Kräfte verstehen, muss man an deren Grundgesetze herantreten. Daran anschliessend müsste zwingend eine «Geschichte des Geldes» folgen. Sie würde erst dokumentieren, welche Mechanismen und Triebe hinter dem ganzen Aufwand der Monetarisierung stehen. Und, es muss betont werden, es geht zunächst immer nur um die materielle Seite der Frage. Natürlich kann es für einen spirituell ausgerichteten Menschen etwas seltsam anmuten, dass man sich überhaupt auf diese Fragen einlassen möchte. Als «Doppelbürger» zweier Welten, einer materiellen und einer geistigen, fühle ich mich persönlich verantwortlich, dem mit einem Bein in diesem Getriebe stehenden Anteil in mir Rechnung zu tragen. Dieser Welt ich gehöre ich an und es lenkt und trägt mich wesentlich durch mein Leben. Damit stosse ich letztlich auf die Frage des Geldes, als dem eigentlichen Motor aller materiellen Belange. Es ist ein nicht unwesentlicher, ja sogar herrschender Faktor.

Kleine Geschichte von Maximilian

Versetzen Sie sich einmal zurück ins Jahr, sagen wir mal 1642*. Lautes Marktgeschrei. Viele Menschen, die sich um die Stände drängeln. Da gibt es fast alles, was der Mensch dieser Zeit gebraucht hat: vom Schnürsenkel bis zur Lederschürze, vom Obst, über Gemüse, Fleisch, Fisch bis hin zu Werkzeugen. Messerschleifer bieten ihre Dienste an und Fahrende führen ihre wundersamen Künste auf. Mitten unter diesen Menschen sind Sie. In einem kleinen Beutel, den Sie eng bei sich tragen, haben Sie ein paar Gold oder Silbertaler versteckt. Sie kaufen dieses und jenes ein, das Nötigste halt, was Sie für die nächsten Tage brauchen und machen sich wieder auf – zu Fuss meistens – um zu ihrem bescheidenen Häuschen zu gelangen, wo die hungrige Familie schon wartet. Aber unterwegs müssen Sie durch einen dunklen Wald gehen. Und obwohl es oft gut gegangen ist, soll es diesmal anders kommen: Sie werden von zwei Räubern überfallen, die ihnen ihr ganzes Hab und Gut abnehmen. Nebst den Waren sind dies auch die verbliebenen Goldmünzen oder Silbertaler!

Diese Szene war in jener Zeit nicht ungewöhnlich. Es gab viele Räuber. Und man tat gut daran, achtsam zu sein, wenn man durch die Lande reiste! Dies war auch in jener kleinen Stadt nicht anders. Aber zu der Zeit wohnte da ein schlauer Geschäftsmann. Der war von Beruf Goldschmied. Sein Name war Maximilian. Eines Tages trat er vor das Volk auf dem Marktplatz und alsbald standen schon sehr viele Leute um ihn herum um seinen Gedanken zu folgen. Maximilian hatte nämlich die Idee, dass alle Leute, die dies möchten, zu ihm kommen wollten, um ihr Gold und Silber sicher aufzubewahren. Der Goldschmied hatte ein grosses Haus mit dicken Mauern und darin hatte er sich aus festem Stahl Tresore bauen lassen, genug gross, um alles Gold und Silber der Bewohner dieser Stadt darin zu aufzubewahren. Aber die Bewohner brauchten ja ihre Münzen um zu zahlen! Wie sollten sie darauf verzichten? Dazu hatte Maximilian sich folgendes ausgedacht. Jeder, der ihm sein Gold oder Silber brachte, bekam dafür einen Schein, der beglaubigte, dass er oder sie rechtmässige Besitzer seines Goldanteiles war. Auf dem Papier standen der Name, das Datum der Einlagerung und der Betrag als Gegenwert des Edelmetalls.

Mit diesen Scheinen konnte nun jeder Bürger bezahlen! Statt die schweren Münzen mit herumzuschleppen, hatten sie nun nur noch einen oder mehrere Papierscheine! Die Idee hatte so schnell Erfolg, dass alle begeistert dabeiblieben. Sie wussten ja, dass sie ihr Gold oder Silber jederzeit abholen konnten, wenn sie dies nur wollten. Dieser Gedanke blieb in den Köpfen haften. Aber wozu das schwere Zeug mitschleppen, wenn der Schein doch ebenso viel Wert besass!? Zudem hatte dieser Schein noch einen grossen Vorteil. Jeder Bürger bekam obendrein am Jahresende noch einen Zusatzschein für die Lagerung der Münzen und Barren ausgestellt! Da musste man doch einlenken! Zwar konnten auch diese Scheine gestohlen werden, aber das transportieren und verstecken ging doch viel einfacher als vorher.

Dies war sozusagen die Geburt des Geldes! Denn nichts Anderes war Geld am Anfang, als der Gegenwert eines diesem zugrundeliegenden Wertes, meistens in Form von Gold! Natürlich hob bald niemand mehr sein Gold ab! Es blieb fortan in Verwahrung von Maximilian, der so zu der ersten Bank wurde, die es gab! Tage, Wochen, Monate, Jahre lag dieses Gold einfach so da! Es lag da in dunklen Tresoren und wurde von niemandem mehr begehrt! Die Zeit verging. Und Maximilian kam wieder eine grossartige Idee! Wenn doch sowieso niemand dieses Gold und Silber mehr abholte, so konnte er doch auch mehr Scheine ausgeben, als Gold und Silber gelagert war! Die Tatsache, dass plötzlich ALLE ihr Gut wieder abholen würde, sank praktisch gegen Null. Und so kam es, dass auch niemand bemerkte, was Maximilian tat. Denn er alleine hatte die Kontrolle über den Gold- und den Geldbestand! Er vergab Kredite! Er füllte Scheine aus, ohne dass ihm jemand dafür Gold zum Lagern bringen musste! Dafür musste der Geldleiher ihm Zinsen zahlen. Und die wundersame Geldvermehrung nahm seinen Lauf.

Alsbald waren Jahrzehnte vergangen. Alles funktionierte bestens und der alte Maximilian übergab das Geschäft seinem Sohn. Dieser war mindestens so gewieft wie er und gründete immer mehr solche Häuser, die er von nun an «Bank» nannte. Längst waren die Scheine viel mehr geworden als das gelagerte Gold! Das Verhältnis stieg alsbald in horrende Höhen und keiner dachte mehr daran, dass früher der Gegenwert gegolten hatte. Man vergass Gold und Silber vollkommen.

Aber nach dutzenden von Generationen war man immer noch bei diesen Geldscheinen geblieben. Und der Betrug damit blieb aufrecht. Mit der Erfindung der digitalen Technik, ergaben sich plötzlich ganz neue Dimensionen! Denn von nun an, war es möglich, dieses Papier, genannt Geldscheine, lediglich in Zahlen umzuwandeln! Ein nächstes Zeitalter war angebrochen!

Das «System» hatte sich verselbstständigt. Keiner konnte es mehr aufhalten! Gold und Silber konnte man zwar noch kaufen, aber ohne Rücksicht nehmen zu müssen auf das reale Vorkommen des physischen Metalls! Dazu erfand man besondere Finanzinstrumente und nannte sie «Futures», «Hedge-Fonds» oder «ETF» usw. Von nun an wurde «gehebelt» und «leer verkauft». Das heisst, man konnte etwas kaufen oder verkaufen, was es gar nicht gab! Welch wundersames Instrument für Anleger und Spekulanten. Dadurch sanken die realen Preise oder sie stiegen zumindest nicht in dem Mass, wie man dies erwarten musste aufgrund von Angebot und Nachfrage. Diese beiden spielten eigentlich keine Rolle mehr bei solchen Finanztechniken. Alles wurde zu Papier und dann zu virtuellen Zahlen gemacht! Die Geldmenge stieg in schier unglaubliche Höhen, weil nun sogenannte «Notenbanken» jede Bank mit Zahlen und Geld beleihen konnte. Ja es kam sogar der Tag, an dem die Notenbanken den Banken sogar noch Geld dafür zahlte, dass sie bei ihnen Geld bezogen, sogenannte «Negativzinsen»! Man befand sich quasi in einem Schlaraffenland, wo das Geld auf den Bäumen wuchs – aber leider nicht für alle Menschen.

Währenddem die einen so hantierten und hebelten, was das Zeug hielt, schufteten die anderen sich schier zu Tode um wenigsten Hartz 4 zu kriegen! Viele gingen zu Grunde, krepierten jämmerlich. Es gab Orte auf dieser Welt, wo die Armut so gross wurde, dass sich die Menschen nicht einmal mit einem Jahreseinkommen die Schuhe kaufen konnten, die sie für die sogenannte «westliche Welt» nähten! Die Maximilians und seine Neffen, Enkel, Urenkel und was noch alles, florierten mit den gehebelten Geldern in stinkigen Geschäften. Es kam auch vor, dass der eine oder andere Präsident von Amerika wurde oder sonst eine hohe Position innehatte. Der Krake breitete sich leider nur allzu leicht aus. Und kaum meinte man, einen Tentakel erledigt zu haben, wuchsen zwei, drei, ja tausende andere nach! Inzwischen hatten sich die Menschen aber so sehr daran gewöhnt, dass kaum mehr einer aufmuckte oder widersprach. Es herrschte so eine Art «Bewusstseinstrübe» im Land und die meisten gaben sich damit zufrieden, wenn sie ein kleines «Schäfchen» zu ihrem Nutzen nach Hause tragen konnten. Sich das eine oder andere leisten zu können, darauf waren sie stolz. Der Staat, der ja nur allzu sehr um das Wohl der Bürger besorgt war, schüttete hin und wieder kleine Zückerchen über das lechzende Volk und konnte es damit wieder beruhigen – bis zur nächsten Wahl. Danach verblasste alles wieder für eine lange Zeit.

Und wenn sie nicht gestorben sind, scheffeln sie auch heute im Jahr 2017, immer noch schlafend ihre kleinen mühevoll verdienten Freudenschätze und überlassen das grosse Ganze gern den Verwandten Maximilians, die es langsam aber sicher zu Tode richten.

*Diese Zahl soll fiktiv stehen und hat keine geschichtliche Relevanz.

Geldgeschichte

Damit bin ich unweigerlich auf die Grundimpulse der Geldwirtschaft gestossen. Wir alle kennen einigermassen den Verlauf in der Geschichte: Tauschgeschäfte, Münzen, dann Papiergeld, dann Plastikgeld und schliesslich «virtuelles Geld» (Bitcoin und Co.). Tendenz weiter hin zur Bargeldabschaffung. Der ganze Weg zeigt eine Entwicklung vom physischen ins digitale, virtuelle. Etwas Materielles, Physisches, was mit dem Handel verbunden ist, wird seltsamerweise immer immaterieller, wenngleich auch nicht geistig! Dabei sind die Gründe der Banken und Notenbanken durchaus plausibel: Verringerung der Kriminalität, Einbindung und Verhinderung des Steuerbetrugs und anderer Betrugsformen. Kann dem Einzelnen nur recht sein, möchte man gerne einlenken.

Gleichzeitig wird aber die Abhängigkeit von dem, was ich anfangs «System» genannt habe immer grösser und rigoroser. Datenspeicher in eingebauten Chips unter der Haut sind nicht mehr so weit entfernt wie auch schon. Solches kann durchaus Realität werden. Sogar Bestrebungen von biologisch in die Hautzellen eingebundenen Datenbanken sind in Erforschung. Dahin also gehen die Bestrebungen. Und spätestens bei diesen Aussichten gerät mein vorher geschriebenes Votum vom: «Es ist wie es ist…» ins Wanken. Nur wird es zu jenem Zeitpunkt, wo solches, in nicht allzu ferner Zukunft Alltag sein wird, zu spät sein das Ganze abzuwenden.

Möglicherweise ist es auch heute schon zu spät. Es ist vielleicht schon sehr lange zu spät! Das Ganze hat in der Tat, so scheint es, «System»! Was ist die «Aufgaben-, Sinn- oder Zweckgebundene» Intention dahinter, so fragt man sich? Hat einfach nur eines das andere ergeben und ist sozusagen ein «Zufalls-System» – oder? Ja, oder? Keine Angst, ich werde nun nicht der Verschwörungstheoretiker-Gilde beitreten. Es geht ja niemals um Verschwörung oder Nicht-Verschwörung, sondern es geht um Erkenntnis und Wahrheit.

Zweiklassengesellschaft

Die Essenz der Sache ist die Freiheit! Die individuelle und persönliche Freiheit jedes Menschen, sich geistgemäss und (Lebens-) sinngemäss so zu entwickeln, dass er oder sie sich auch im innersten Kern mit der eigenen Lebensaufgabe verbinden kann. Wenn ich auf mein persönliches Leben hinschaue, muss ich durchaus einige Einschränkungen diesbezüglich machen. Der Motor, das treibende Motiv waren lange Zeit in meinen Jugendjahren, aber auch später und immer mal wieder, Geldsorgen. Die Sorge nach dem Lebensunterhalt beschäftigte und trieb mich in so manche unliebsame Entscheidung. Und sind wir ehrlich: Geht es nicht den meisten Menschen ähnlich? Sieht jeder auf seine Biografie zurück, so wird er oder sie heutzutage wohl ähnliche Erfahrungen konstatieren müssen. Selbst wenn jemand von Haus aus sehr reich ist, so drehen sich die Fragen dennoch sehr oft ums Geld, wenn auch in der Form, dass er ein Polster hat, was ihm oder ihr ermöglicht, NICHT daran denken zu müssen. Ist das freier, kann man sich fragen?

Im Verlauf der Geschichte war das natürlich immer so, zumindest wenn man zurückschaut in die vergangenen Jahrhunderte. Auch bei den Römern, den Griechen usw. gab es schon eine Zweiklassengesellschaft; gab es Herrschende und gab es Sklaven. Ist das einfach menschliches Schicksal? Muss man das hinnehmen bis in alle Ewigkeit? An diesem Punkt beginne ich über Strategien nachzudenken, die uns hinausführen könnten in eine freiere Welt im wahrsten Sinn. Schaut man in der Geschichte zurück, so waren es (seltsamerweise muss man sagen), immer nur Wenige, die Macht an sich reissen wollten und konnten. Die Mehrheit wollte nur in Frieden leben. Das ist deshalb seltsam, weil es doch eigentlich nach dem Willen der Mehrheit gehen sollte. Und meistens, zumindest in einer echten Demokratie, ist es auch so. Doch die Realität sieht eben ganz anders aus. Schauen Sie sich nur einmal die Tagesschau an. Jeden Tag dasselbe, unaufhörliche Lied: Leiden, Krieg, Zerstörung, Vernichtung, Drohung. Und was die Demokratie anbelangt, so wird man nur zu oft versteckte Zwänge finden, die zum Abstimmungsurteil führen können. Zwänge, die nicht unbedingt von bestimmten Menschen ausgehen, sondern von Fakten, Situationen, Manipulationen.

Also bleibt nur Verzweiflung?

Dies alles scheint kein Ende zu nehmen. Da kann Verzweiflung aufkommen. Wut bestenfalls, Resignation schlimmstenfalls. Hier endet mein Vortrag über das «System». Es muss konstatiert werden: dieses «System» ist kein menschliches, sondern ein System der Macht. Eben weil es nicht die grosse Masse ist, die das Gemeinwohl darin vorantreibt, sondern die Fragen nach Konzentration des Geldes als dem grössten Machtfaktor. Und das kann am besten erreicht werden, wenn dieses Geld virtuell geworden ist. Dies ist bestimmt keine anmassende Behauptung, sondern eine sehr sachliche und realistische. Geben Sie bei Google z.B. den Begriff «Bargeldabschaffung» ein, dann bekommen Sie hunderte, ja tausende von Einträgen von grossen Bankinstituten, von der EZB, von der FED und wie sie alle heissen, mit durchaus konkreten Bestrebungen in diese Richtung. Das grösste Problem scheint nicht die Frage nach einem «Ja oder Nein» zu sein, sondern nach dem «Wie».

Weil dies kein Vortrag über die Mechanismen der Finanzwelt sein soll, sondern einer über die Bewusstseinsentwicklung jedes Einzelnen, möchte ich Absehen von weiteren Details, die mir aber durchaus bekannt sind, zumindest im Wesentlichen. Ich kenne das Problem der Aufhebung der Golddeckung in den 70er Jahren unter der Regierung Nixon und anderen Protagonisten, das der Geldmengenerhöhung und der Schulden (Todes) Spirale, möchte ich sagen, welche den Wert des Geldes schleichend vernichtet usw. Aber das alles soll jetzt nicht im Zentrum meiner Gedanken stehen und deshalb mache ich nun einen Schwenker zurück zum Anfang.

Existiert ein «Gottmensch» in uns?

Die Abstecher in die Frage der Finanzen und des Geldes waren notwendig, um wieder zurückzukehren an die Grundfrage; dem «Wie verhalte ich mich persönlich» in dieser Entwicklung, ohne Anarchist zu werden, ohne ein Gesetzesbrecher zu werden oder ein Totalverweigerer oder gar Suizid zu begehen. Gibt es Möglichkeiten, sich quasi dennoch «einzubringen»? Und hier sind nicht irgendwelche Finanzstrategien gemeint, wie der Kauf von physischen Edelmetallen usw. um dem Wertschwund des Geldes entgegenzutreten, sondern Fragen des Bewusstseins. Es sind also geistige Lebensstrategien, wenn man diese so nennen will, die mich zur Erkenntnisbemühung hinbewegen.

Konkret: Soll man sich z.B. den Mechanismen der Behörden anpassen und sich von Finanzgebern wie Krankenkassen usw. leiten und zwingen lassen, um wie in meinem Fall, die Anerkennung als Therapeut nicht zu verlieren und damit auch auf gewisse (möglicherweise lebensnotwenige) Gelder zu verzichten? Auf dieser Ebene spielen sich die greifbaren und alltäglichen Fragen ab, mit denen man sich auseinanderzusetzen hat. Sie beginnen ja im Leben schon sehr früh, zum Beispiel mit der Schulpflicht, der Steuerpflicht, der Kassenpflicht, der Fortbildungspflicht, der Meldungspflicht u.v.m. Diese Verrichtungen haben einen gemeinsamen Nenner: die Kontrolle. Es sind Instrumente, die es ermöglichen, alles Tun und Lassen zu kontrollieren und – wenn nötig – strafende Massnahmen zu ergreifen, mich auf den «rechten» Weg zu bringen. Mein Handeln wird dadurch eingeschränkt in vielen Bereichen des Lebens.

Und hier wird man sich am zentralen Punkt der ausgegangenen Frage befinden. An einem Punkt, wo auch die ganzen Diskussionen nach Gesetzen usw. beginnen. Das Fazit ist: Man kann, ja darf den Menschen nicht unbeaufsichtigt handeln lassen! Er ist ein Tier. Er könnte schlechte Absichten haben, was ja durchaus eine berechtige Haltung ist! Im Grunde vereinigt sich hier auch die Frage nach uneingeschränkter Autonomie, uneingeschränktem Handlungsspielraum! Ist so etwas, wie «moralische Phantasie» auf der Ebene der «Intuition» überhaupt möglich, ja überhaupt nur denkbar? Die Frage, wie sie von Rudolf Steiner in der «Philosophie der Freiheit» aufgegriffen wird, verlangt einen anderen Menschen als den, welchem wir in unserem Alltag begegnen! Eine Art «Gottmensch» in uns, wie Nitzsche ihn nennt! Existiert dieser «Gottmensch»? An diesen Punkt kommt man bei konsequenter Verfolgung der einleitenden Frage, wenn man sich der Bewusstseinsentwicklung hinwendet.

Aberglaube einer höheren Macht

Es muss aus der ganzen Entwicklung heraus geschlossen werden, dass wir zwar ganz gerne an diesen «Gottmenschen» glauben möchten, ihm aber die Herrschaft gar nicht gerne überlassen! Wir beten vielleicht zu einem Verwandten von ihm, indem wir ihn «Gott», «Allah», «Buddha» oder anders nennen und vertreiben ihn quasi aus dem Paradies (d.h. aus sich selbst!). Die immer grössere Verflechtung von Regeln, Richtlinien, Strukturen und Gesetzen lässt darauf schliessen, dass dieser Übermensch in uns entweder nicht existieren kann, oder dass wir immer entfernter von ihm sind. Die Kirchen stellen ihn irgendwo auf einen Sockel oder in den Himmel, hinter die Wolken oder auf den Mars, jedenfalls möglichst weit weg von uns selbst. Aber was wird dann aus den grossen spirituellen Lehren, wenn wir uns immer weiter von uns (ihm) entfernen.

Es bleibt die Frage zurück nach dem Wiederfinden dieses höheren Menschen in uns. Ein Wesen, welches autonom und doch sozial ist, welches individuell und doch allumfassend ist, mit allem verbunden und ewig. Ist dies Aberglaube? Jeder, der die Existenz einer höheren, geistigen Wesenheit (in uns, in sich) als Aberglauben empfindet, kann sich nicht aus dem Dilemma lösen, weil er ausgesondert ist. So kann es keine Freiheit geben! Nur diese Erkenntnis hilft uns nun weiter auf dem Weg. Wären wir alle Engel, bräuchte es keine Gesetze und keine Kontrolle mehr. Die Tatsachen sehen natürlich anders aus. Also wie jetzt: Soll ich mich selbst dafür einsetzen, dass diese Kontrolle grösser und grösser wird. Daraus ergibt sich dann eines Tages dieser «Gottmensch», quasi aus dem Zwang heraus, von alleine. Man muss ihn zum Glücke zwingen! Die Strafe macht erst das vernünftige Kind! Sind dies die Maximen einer Rechtsphilosophie? Muss man in diesem Sinne mitwirken?

Jeder Mensch will autonom sein

Ich glaube kaum, dass die genannten Thesen ein probates Mittel sind. Was in einer guten Pädagogik schon längst klargeworden ist, scheint bei den meisten Gesellschaften noch weit entfernt zu sein. Nämlich, dass man unter Druck das genaue Gegenteil erreicht! Das Kind wird sich Strategien entwickeln, wie es die Strafe umgehen kann und so zu einem guten Mitbürger werden, der sich nicht erwischen lässt. Damit einher gehen dann auf der Gegenseite die zunehmenden Massnahmen, um der Kriminalität vorzubeugen. Nur wird die Sache, auch in der Gesellschaft, so nur immer schwieriger! Im Grunde will jeder Mensch die Würde und Anerkennung seiner Autonomie! Dem muss Rechnung getragen werden. Der gute Erzieher tut dies, indem er dem Kind in Liebe einen Freiraum zur Entfaltung lässt, ohne es zu zwingen. Dasselbe braucht doch die Gesellschaft. Jeder Mensch will so behandelt werden! Stattdessen wird das Misstrauen, das Missverständnis immer grösser. Daraus erwachsen Feindseligkeit und Missgunst. Dies treibt den Staat dahin, den Gürtel immer enger zu schnallen! Die Schraube immer mehr anzuziehen. Jeder ist im Verdacht. Also muss auch jeder kontrolliert werden. Und wenn die Sicherheitslücken geknackt werden, weil diese Massnahmen potenzielle Täter dazu verleiten, dann müssen daraus halt noch rigorose Gesetze erfolgen.

Systemwechsel – aber wie?

Das alles spricht für einen Systemwechsel. Man möchte doch eine Gesellschaft reifer, mündiger Menschen. Nicht eine solche mit lauter potenziellen Mördern auf der einen Seite und den ewig Bedrohten auf der anderen Seite. Nicht eine Welt mit immer mehr Einschränkungen, Gesetzen und Konventionen, sondern eine freie, mündige, sich selbst regulierende. Das wäre doch das «goldene Zeitalter» von welchem viele Menschen träumen. Aber was heisst mündig? Wie kann eine Gesellschaft überhaupt mündig werden. Ohne Kontrollzwang. Authentisch. Dass ein Einzelner vielleicht irgendwie dazu in der Lage ist, vermögen viele nachzuvollziehen. Aber wie eine ganze Gesellschaft?

Und was kann jeder Einzelne dazu beitragen? Indem er mithilft, noch mehr Regeln, Richtlinien, Mauern zu bauen? Das Gegenteil müsste doch der Fall sein! «Aber, wenn du keine Gesetze, keine Regeln, keine Kontrolle mehr hast, dann gibt es nur noch Chaos, Elend! Jeder versucht den anderen zu betrügen, über den Tisch zu ziehen. Und du hast keine Mittel mehr in der Hand, diesem Tun einen Riegel vorzuschieben!» Genau dies wird wohl der Fall sein, wenn wir von einem Menschenbild ausgehen, das dem Tier gleicht oder – noch schlimmer – dem Teufel oder Tyrannen. Nichts von «Gottmensch»! Der Mensch, ein unverbesserlicher, triebhafter und rachsüchtiger, machtgieriger Zombie. Gesteuert von einem gewissenlosen Gehirn, in dem ein sogenanntes «Ich» steckt, einem Triebtäter gleich, der nur auf den nächsten Augenblick wartet, um seinen Mitmenschen zum Eigenvorteil eins auszuwischen. Ist das unser gesellschaftlich geprägtes Menschenbild? Fast möchte man es meinen. In Wahrheit sind es zwei Aspekte, die in uns stecken, zwei Teile, die miteinander ringen und kämpfen. Wir sind eingespannt in zwei Machtbereiche gewissermassen. Das Dritte ist die Kraft, die sich darin einreguliert, einpendelt und versucht, den eigenen Lebensrhythmus zu finden. Weder das eine, noch das andere können als «Ich» bezeichnet werden, sondern einzig und alleine diese Mittekraft, die regulierende, ausgleichende Kraft kann als solches empfunden werden.

«Moralische Phantasie»

Der Systemwechsel: Nun ist er religiös und philosophisch geworden. Aus dem Geldproblem und der egozentrischen Machtgier wurde eine Frage des Gottmenschen, einer höheren Kraft im Menschen, die ausserhalb jeder religiösen Dogmatik steht. Der Angelpunkt jeder Entwicklung bleibt am eigenen Weg hängen. Dort, wo jeder in seinem Innersten die «moralische Phantasie» entfalten könnte. Aus dieser Intention heraus muss jeder Schritt zurück ins Leben und in all seine Bereiche erfolgen! Deswegen ist der Begriff «System» unpassend geworden. Wir müssen ihn revidieren! Die Selbstregulierung des Menschen passt in kein Schema! Es ist eine individuelle Angelegenheit mit dem Ziel einer geistigen Gemeinschaft geworden.

Es gibt viele Systemideen, viele Konzepte, Ideen, Pläne, wie man quasi eine neue Weltordnung schaffen könnte. Manche haben gute und durchaus edle Absichten, andere richten ihr Augenmerk kaum in diese geistige Dimension hinein, einige bleiben ganz auf der materiellen Ebene stehen, ohne höhere Absichten zu hegen. Keine dieser Systeme wird passend sein, egal wie sie heissen und egal welchen moralischen Ansprüchen sie genügen mögen: Denn sie alle möchten individuelle Gesetze zu globalen Gesetzen machen. Letztlich kommt alles darauf an, ob jeder Mensch in sich den Weg findet in einen allesverbindenden Raum. Und dieser Weg führt über jedes egozentrische Verhalten hinaus.

Was treibt uns an?

Doch was treibt mich, uns an, einen solchen Weg einzuschlagen? Bequem ist er ja nicht! Er verlangt viel Selbstdisziplin und eine gesunde Fähigkeit, sich selbst zu beobachten. Wie viele Menschen würden sich dazu bereit erklären? Sind wir an einem Punkt angelangt, wo wir alle Hoffnung begraben müssen? Liegt es im menschlichen Bemühen, sein Bewusstsein zu erweitern, immer wieder und mit stetem Fleisse? Wenn ich in die Welt schaue, durch den «Marktkauf» gehe und die Massen beobachte, kommen mir Zweifel, ob meine Anliegen auch nur bei wenigen dieser Menschen Anklang finden würden. Ob sie mich überhaupt verstehen? Vielleicht würden sie mich höhnisch verlachen oder verachtend schauen, mich beiseitestossen und verständnislos an mir vorbeigehen, all diese Menschen mit den überfüllten Einkaufswagen. Sie würden kaum einen Blick auf mich werfen, wenn ich am Boden sitzen würde und ihnen meine Hand entgegenstrecken würde.

Jeder geht seinen Weg. Eigennützig und unnachgiebig. Und dieser Weg scheint nur eine Richtung zu kennen: die Optimierung der persönlichen Lebensverhältnisse. Die Einsparung der Mehrwertsteuer im grenznahen deutschen Einkaufszentrum ist oberstes Gebot oder der vorteilhafte Eurokurs. Sollen die anderen schauen, wie sie zurechtkommen, Hauptsache mir geht es gut. Ist dieses Bild zu düster? Finden Sie, dass ich mich täusche? Wie soll die Welt sich verändern, wenn der Einzelne nicht dazu bereit ist, sich für das Wohle der Gemeinschaft einzusetzen? Wenn jeder seinen eigenen Weg verfolgt?

Schon tausende von Jahren haben «Eingeweihte» oder Menschen mit grösserer Weitsicht versucht, dem Suchenden diese Dinge einzupflanzen. Und dennoch sind wir heute an einem Punkt angelangt, der sehr kritisch ist.

Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie… – Einblicke in die Kunsttherapie… ein Resume nach 25 Jahren…

Sind Illuminaten Erleuchtete oder Verschwörer?

BabelViele Dinge in der Weltgeschichte sollen unter dem Deckmantel eines mysteriösen Ordens, der von Adam Weishaupt im 18. Jahrhundert gegründet wurde, zu einflussreichen geschichtlichen Taten und Macht-Manipulationen geführt haben. Es gibt Begriffe, die einen ominösen (Ver-) Ruf haben. Zu ihnen gehört auch der Begriff der „Illuminaten“. Eigentlich bedeutet er „Erleuchtete“! Der Wolf versteckt sich bekanntlich gerne im Schafspelz. Man nennt sich humanistisch, sozial, menschenfreundlich usw., versteckt und vertuscht damit aber die eigentlichen hintergründigen Absichten, nämlich deren Gegenteil!

Natürlich kann man wahren Erleuchteten mit Bestimmtheit keine solchen Absichten unterstellen. Verdreht man geistige Tatsachen, so münden sie oft in eine Falle. Ob Weishaupt, Goethe, Herder und wie sie alle hiessen, die dem „Orden“ angehört haben sollen, nun „erleuchtet“ waren oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ob sie böse Absichten gehabt haben sollen im Sinne einer „teuflischen“ Manipulation der Weltgeschichte? Ich bezweifle es. Meines Wissens waren es redliche, ehrliche und durchaus aufrichtige Menschen mit hohen und hehren humanistischen Zielen.

Wie würden denn wirkliche Erleuchtete die Welt verändern wollen?

Natürlich hätte dies hohe Ziel, möchte man es mit anderen Menschen ehrlich teilen, zur Folge, einen Weg aufzuzeigen, der selbst zur Erleuchtung jedes weiblichen wie männlichen „Schülers“ führen müsste. Wer wirklich erleuchtet ist, der diese Gedanken hier liest, der weiss, dass durch die „neue Perspektive“ der Weltbetrachtung im erleuchteten Zustand sich sämtliche moralischen Werte und Vorstellungen in Luft auflösen! Es würde daraus niemals böse Absicht erwachsen können. Gerade nicht. Es gibt aber auch keine „gute“ Moral im Sinne eines festgefahrenen, konfessionellen oder sonstwie gearteten Konzeptes. Es gibt gar keine Moral! Wenn Sie den Mitmenschen und überhaupt die ganze Natur, jede Blume, jeden Stein, jedes Tier so wahrnehmen und fühlen, wie Sie Ihren eigenen Finger wahrnehmen und fühlen, dann werden Sie ihm nichts mehr antun wollen!

Die Erfahrung des All-Seins

Die Erfahrung genau dessen, einer Art All-Eins-Seins, die den erleuchteten Zustand ausmacht, durchzieht ein „neues Sehen“. Daraus gebiert keine Moral, kein gutes oder schlechtes Gewissen, sondern die einzige und wirkliche Freiheit eines Menschen. Eine Schule, die dahin führen soll, dass Menschen den Zustand der Erleuchtung erfahren sollen/können, hat bestimmte geistige Gesetzmässigkeiten zur Folge, die verhindern, dass der spirituelle Weg entweder in eine Verirrung oder in krankhafte Erscheinungen führen. Das wissen alle wahrhaftigen Einweihungs-Schulen. Es versteht sich von selbst, wer auf dem Weg dahin der eigentliche „Feind“ ist. Es ist das eigene Ego jedes Menschen! Die eigene Unzulänglichkeit des Verstandes, die Konditionierung der Vorstellungen in unserer eigenen Biografie, verhindert jede erfolgreiche Erweiterung der Sicht. Das mögen auch Weishaupt, Goethe und co. gewusst haben. Deshalb legten alle Lehrer, die etwas davon verstanden haben und hatten, einen so grossen Wert auf die Charakterschulung eines Menschen, der diesen Weg gehen wollte. Die Regeln waren zuweilen streng.

Der Schalk treibts an die Oberfläche

Wenn die Ziele einer (Verschwörer-) Macht, welche auch immer es sein soll, darin bestehen soll, sich selber zu erhöhen und den Fluss des Geldes – und damit auch die allgemeine Macht – auf sich zu ziehen, dann kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass dies nichts mit wirklicher „Illumination“ zu tun hat! Im Gegenteil! Dann hätten wir eben den Schafspelz, hinter dem sich der Wolf versteckt, indem er vordergründig hohe Ziele anpreist, die das Wasser letztlich auf seine eigene Mühle bringen. Das persönliche Ego jedes Menschen wird durch Massenbeeinflussung angetrieben, die kleine Welt des persönlichen Besitztums so geregelt und beeinflusst, dass er kontrollierbar bleibt, im Glauben des vermeintlichen Eigners, es sei dessen Besitz.

Gold wird mit Blei geschürft. Und dem kleinen Volk reicht das Blei durchaus, weil es meint, dass es Gold sei. Auch wenn es als Abgas aus den Motoren ihrer kleinen pseudoautonomen Fahrzeuge (genannt Auto) verpufft. Spirituell gesehen, nützen da auch jegliche „Filter“ nichts. Sie meinen, sie hätten das Gold und sterben schliesslich an ihrer (inneren) Bleivergiftung. Den Mächtigen solls recht sein, denn es gibt sowieso zu viele Nichtsnutze aus ihrer Sicht, die letztlich nur Geld kosten. In diesem Sinne gibt es wohl tatsächlich eine Art „Verschwörung“. Es ist die Verschwörung unseres Egos, die sich im Inneren jedes Einzelnen vollzieht. Die „Machthaber“ sind lediglich die Nutzniesser davon, eine Art „Super-Ego“, denn sie tun dies auch nur um ihrer selbst willen. Das ist im höchsten Zustand der grösste Reichtum durch alle weltlichen Güter. Diese Intention ist zugleich der grösste Feind wahrer Erleuchtung und am weitesten von dieser entfernt. Deren Seele ist im höchsten Mass verdunkelt, nicht erhellt. Kein Grund, ihnen nacheifern zu wollen.

Mein Fazit: Es gibt also mit Sicherheit keine wahren Illuminaten, die die Welt beherrschen wollen…

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Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie…

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