Instabilität als Triebkraft

Gedankenfetzen 2

GrafikImmer auf der Suche sein. Auf der Suche nach neuen Wegen, neuen Werten… neuen Worten für alles. Ist dies der Weg? Oder führt er ab vom Strom?

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und alles was ihn instabil macht, meidet er tunlichst. „Auf der Suche sein“ ist nicht „en vogue“. Bestenfalls als esoterischer Kurztrip ins vermeintliche Nirvana, um schon nach dem etwas „ver-rückten“ Weekend mit dem bekannten Guru, wieder in normale Alltagsbahnen einzulenken. Ein Retreat hier, ein Retreat da, um mitreden zu können, um interessant zu sein.

Nichts gegen solche Veranstaltungen. Sie können Wegmarken sein, Hinweise für „das andere“ in uns. Sie können uns auf „etwas“ hinführen, wegweisend sein. Die wirkliche Veränderung geschieht dennoch erst mit der Instabilität. Zurücktreten, innehalten ist gut. Nur, was geschieht danach? Was tun wir damit?

Das Leben selbst ist nie stabil. Es bewegt sich wie die Wellen oder der Wind. Es ist die Kraft hinter den Dingen, hinter allem, was wir sehen, hören, denken und fühlen. Wir sehen es nicht und dennoch existieren wir nur mittels dieser Kraft des Lebendigen. Manche nennen sie Gott, andere Chi oder ähnlich, es bleibt dasselbe, nur mit anderen Worten ausgedrückt…

Wer Veränderung will, muss sich auf das Abenteuer Instabilität voll und ganz einlassen. Erst dann wird das Zentrum in Dir spürbar, das eigentliche Sein, das, was uns trägt. Aber zuvor werden wir von den Wellen hundert mal weggespült, vom Sturm tausend mal geschüttelt…

Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie…

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