Masernimpfung (und andere): kritische Betrachtung

MasernimpfungDas menschliche Immunsystem ist für die Aufrechterhaltung von Gesundheit und Krankheit ein zentraler Faktor. Die Stabilität und Funktionsfähigkeit eines starken Abwehrsystems bilden die wichtigsten Aspekte für den menschlichen Körper im Umgang mit allen äußeren Einflüssen.
Bereits als kleines Baby wird man heute konfrontiert mit der Frage nach Impfungen aller Art. Geht man nach den Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, müssten im Laufe der Kindheit etwa 40 Impfungen vorgenommen werden. Die Argumentation gilt selbstverständlich auf alle Impfungen, also auch Grippeimpfungen, für die immer zu Beginn des Winters wieder kräftig propagiert wird und andere…

Was aber ist Sinn und Zweck einer Impfung? Die Impfung bringt durch ihre Substanz einen Prozess im Körper in Gang, welcher die eindringenden oder potentiellen „äußeren Störefriede“ vernichtet und bekämpft. Somit wird der Körper von deren Wirksamkeit verschont und nicht mit diesen Bestandteilen konfrontiert. Das aber heißt gleichzeitig, dass das Immunsystem nichts mehr zu tun bekommt. Wesentliche Stoffe und Einflüsse werden in dieser Weise abgewehrt, bevor das Immunsystem sich selber damit auseinandersetzen muss. Was geschieht denn durch die aktive Einflussnahme dieses Immunsystems im menschlichen Körper im Umgang mit der Umwelt? Nichts weniger als eine Stärkung der Abwehrkräfte selbstverständlich. Der Körper lernt mit schädlichen Einflüssen umzugehen und verhindert so im Laufe des Lebens viele Krankheiten, welche sonst entstehen könnten. Durch diese Schwächung des „Hauptmotors“ menschlicher Abwehr ist aber auch Tür und Tor geöffnet für eine generelle Gesamtschwächung des Körpers. Dadurch wird er mit zunehmender Enthaltung anfälliger für jede Art von Krankheitserregern und Krankheiten. Eine ständige Erneuerung dieser Impfungen (z.B. Grippe etc.) kann zudem nachweislich eine Immunresistenz gegen jede Art von bösartigen Erregern verursachen und deren Wirksamkeit verhindern. Zudem weiss bald jedes Kind heute, dass eine Indikation von Antibiotika z.B. nur bei Bakteriellen Infekten Sinn macht. (Weitere Infos)

Beispiel: „Eine der häufigsten Infektionen ist die Mandelentzündung, die häufigsten Erreger sind Bakterien und Viren. Eine einfache und schnelle Abstrichuntersuchung kann klären, ob Streptokokken, die mit Abstand häufigsten bakteriellen Erreger der Mandelentzündung, die Ursache sind. Nur dann sind Antibiotika indiziert. Leider führen Ärzte häufig keine bakteriologische Untersuchung durch, so dass in bis zu 90% der Fälle von viral verursachter Mandelentzündung Antibiotika verordnet werden. Dadurch wird völlig unnötig Antibiotikaresistenz erzeugt…“ usw.

Die Hauptaufgabe des Immunsystems im Kindesalter ist das frühe Erlernen und Erkunden dieser äußeren Einflussfaktoren, seien dies nun Viren, Bakterien oder andere Schädlinge. Dadurch bildet das Abwehrsystem eine sehr komplexe, kompakte und weise Überlebensstrategie für alle zukünftigen Lebenslagen. Man kann daher sagen: Je mehr äußere Einflüsse künstlich herangebracht werden, z.B. durch Impfungen, oder auch durch das übertriebene Fernhalten von dieser Einflüsse, umso weniger ausgeprägt und wirksam werden diese körpereigenen Strategien entwickelt und ausgebildet.

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Einen besonders wichtigen Prüfstein im Leben jedes Menschen sind dabei die sogenannten Kinderkrankheiten. Sie sind nicht etwa „sinnlos“ im Sinne einer materialistischen Schulmedizin, sondern sogar sehr wertvoll im Sinne des oben gezeichneten. Sie verhindern in besonders ausgeprägter Weise künftige „Folgeschäden“, welche als ständiger Widerstand gegen den gesunden Körper agieren. Eigentlich sind diese Dinge durchaus erforschbar und einsichtig. Ein massiver Hinderungsgrund für gesunde Einsichten diesbezüglich ist die Erzeugung von Angst bei allen Beteiligten. Dieser ominöse „eine Fall“ von Tausend, welcher tödlich enden kann wird medienkonform aufgebauscht. Wenn wir uns überlegen, wie oft wir uns im Leben in tödliche Risiken begeben, welche ebenfalls mit diesem einen von tausend Fällen – vielleicht tödlich – enden können, dann wird uns klar, um was es hier eigentlich geht.

Eine gesunde Wirtschaft braucht bekanntlich einen guten, wachsenden Markt. Im Falle der Gesundheitsindustrie ist aber dieser wachsende Markt fatalerweise der kranke Mensch, nicht etwa der gesunde! Alle Menschen, welche sich diese Tatsache einmal klar vor Augen führen, wissen auch die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Es gibt in diesem Markt zwei Faktoren, welche hinderlich sind für ein „gesundes Wachstum“ (man müsste es ja schon eher krank nennen): Der gesunde Mensch und der tote Mensch! Am einträglichsten sind die chronisch kranken Menschen… und dort wird das Augenmerk besonders stark hingelenkt. Das heißt, der Umsatz der Medizinindustrie wächst mit der Zunahme von Krankheit, die nicht zum Tode führt, jedoch eine lebenslange Abhängigkeit erfordert! Die kritische Frage nach den Interessen einer solchen Industrie, ist also keineswegs abwegig?

Ich möchte damit keinesfalls einen Schwarz-Weiß Standpunkt propagieren, der darauf abzielt, alle künstlichen Einflüsse von außen zu vermeiden, generell alle Impfungen abzulehnen und alles dem Körper zu überlassen. Wie immer müssen alle Fälle individuell angeschaut und beurteilt werden, um Spitzenrisiken mit entsprechenden Maßnahmen abzudecken. Es kann aber auf keinen Fall darum gehen, die „schwarze Variante“ zu wählen und allfällige Risiken pauschal durch gesetzesverordnete Kampagnen abzudecken. Es gibt immer Restrisiken, nicht nur in der Gesundheitsfrage, sondern auch im Sport, im Alltag, bei der Arbeit. Nichts kann absolut versichert werden. Zudem muss zu bedenken sein, welche allfälligen Risiken selbst durch einen Impfstoff in einigen Jahren/Jahrzehnten wieder aufgedeckt werden könnten (Stichwort: Contergan…).
Der sicherste Weg zu einer stabilen Gesundheit , davon bin ich immer mehr überzeugt, bietet dennoch der eigene Körper selbst…

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Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie… und „Ursli und der Traum vom Schiff“, ein Kinderbuch auch für Erwachsene…

Die Diagnose war eine Bombe

ZahnradEs gibt viele Theorien über alles mögliche, z.B. über die „richtige“ Ernährung, über Diäten, Vorschläge zum Abnehmen, gesund essen usw. Manche zählen nur die Kalorien, andere studieren mit der Lupe die Inhaltsangaben auf den Verpackungen und scannen sie auf Stoffe ab, die Schaden anrichten könnten. Die meisten beachten jedoch einen ganz wichtigen Faktor nicht: das WIE! Nicht, WAS esse ich, sondern WIE esse ich (richtig). Ich glaube nämlich nicht an die rein materialistisch-biochemische Wirkung, an eine von Seele und Geist losgelöste Wirkungsformel. So gesehen könnte es ja sein, dass auch der Faktor „Genuss“ eine positive Auswirkung hat…?

Ähnliche Voraussetzungen gibt es auch in der Medizin. „Die Diagnose hat eingeschlagen wie eine Bombe“, sagte letzthin eine Krebs-Patientin in der Basler Zeitung. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen für Männer und Frauen sollen helfen, allfällige Krebszellen oder andere schädliche Erreger möglichst früh zu erkennen und sie abzutöten oder wegzuoperieren. Dabei wird oft vergessen, dass wir keine mechanischen oder rein biologisch funktionierenden Wesen sind und unser Körper ebenso wenig nur rein funktional durchgecheckt und „geflickt“ werden kann. Zu jedem Heilungsprozess gehört meines Erachtens immer auch die „innere Arbeit“ der Patienten, die Frage nach dem Grundproblem, dem Auslöser für die schädlichen Einflüsse. Und gleichzeitig eine Energieform namens „Leben“…

Das Dogma unserer Zeit besteht in der absoluten und unvereinbaren Trennung von Psyche und Körper. Leider. Und dies leider noch immer, muss man sagen! Von Geist spricht man schon gar nicht mehr. Der wurde 869 am Konzil von Konstantinopel von den damaligen Kirchen-Fürsten offiziell „abgeschafft“.
Die unüberprüfte, unverrückbare Annahme, dass etwas kleines (z.B. ein Krebsgebilde) automatisch und unbeeinflussbar gross und gefährlich wird, wenn man es nicht „abtötet“, kann und will mir nicht einleuchten. Dass dies unbeeinflusst wohl geschehen mag, bezweifle ich nicht. Aber dass der Einfluss nur auf der materialistischen Ebene zu finden sei, stelle ich sehr in Frage.

Die zeitgemäßen diagnostischen Methoden, die wir derzeit besitzen, helfen mit, jedes solche „Ding“ (Schädliche Zellen, Bakterien, Viren) schon im allerklitzekleinsten Zustand sichtbar zu machen. Was vor 10 Jahren noch nicht analysierbar war, ist heute sichtbar geworden. Vor zehn Jahren, sagen die Ärzte, wären wir halt unweigerlich daran gestorben. Ob das so ist? Damals sagten sie, beim Faktor -10 (das ist lediglich eine Beispielgrösse), es müsse tödlich enden. Entdeckt wurde es bei Faktor -20, also könne man es entfernen und somit die Gefahr mit grosser Wahrscheinlichkeit beseitigen. Heute entdeckt man das Übel bei Faktor -100 und man sagt, ab Faktor -50 sei es schon gefährlich. In weiteren 10 Jahren entdeckt man es bei Faktor -1000 und man sagt, man müsse es unbedingt vor Faktor -500 entfernen. Kann man die darin liegende (Un-) „Logik“ erkennen? Wieviele hätten dann vorher schon sterben müssen? Und warum war es nicht so? Weil es noch etwas anderes gibt als Materie, was heilt, nämlich Leben, Lebendiges, im denken, fühlen und im handeln.

Alles, was lebt verläuft in Zyklen und nie absolut. Es beeinflusst die Materie unbedingt. Und zwar nicht nur mechanisch und linear, sondern auch psychisch und mental – und zyklisch. Dies könnte bedeuten, dass jeder von uns schon einmal oder auch derzeit einen Erreger mit Faktor -500 intus hat. Zwingend ist aber nicht, dass er auch wächst und gefährlich wird oder „Nahrung“ findet, um sich auszubreiten. So wie er erscheint, könnte er auch wieder verschwinden. Das Dumme ist die Komponente „Angst“, die z.B. im Falle einer negativen Diagnose mit ins Spiel kommt. Sie beeinflusst den Verlauf mit Sicherheit zusätzlich negativ. Also erst besser gar nicht zuviel wissen? Einem Arzt stehen die Haare zu Berge, wenn er so etwas hört oder liest…

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Heilung. Die aktuell einzige schulmässig (sprich wissenschaftlich) anerkannte ist die biochemisch-mechanische. Alle anderen werden als Spuk (alte Generation Ärzte), bestenfalls noch als unbeweisbar, jedoch interessant (neue Generation Ärzte) gewertet. Der Faktor Leben existiert zwar ohne Zweifel für jeden. Aber er wirkt zu diffus, als dass man damit etwas knochig-konkretes anfangen könnte. Da er kein mechanisches oder biochemisches Konzept ist, lässt er sich auf dieser Ebene auch nicht „beweisen“. Sie können die Körpergrösse ja auch nicht mit der Waage messen. Also braucht es andere (lebendige) Messmethoden. Die gibt es zwar, sie sind aber noch nicht gesellschafts- bezw. wissenschaftsfähig geworden. Und warum nicht? Weil es gleichzeitig ein neues Denken dafür braucht. Ein „lebendiges Denken“. Es beruht nicht auf mathematischem oder statistischem Fundament. Wer da nicht hinfindet, kann auch diese Messinstrumente nicht nutzen, so wenig, wie ein kleines Kind, welches noch nicht zur Schule geht, mit einem Taschenrechner etwas anfangen kann. Oder zumindest nicht mehr, als wahllos darauf herumzuhacken…

Wie könnte dieses Dilemma gelöst werden? Fazit: Es wird immer nur durch persönliche, innere Arbeit geschehen können. Das Wahrnehmungsfeld des Beobachters in uns muss erweitert werden. Leben muss nicht nur gefühlt und irgendwie diffus benannt, sondern erkannt und bewusst gemacht werden. Die Gesetze des Lebendigen müssen erkannt und „gesehen“ werden. Das geht letztlich nur über den Weg der Selbsterkenntnis, denn Leben ist in jedem Körper, auch in dem eines Wissenschaftlers. Es gibt natürlich sekundäre Methoden um zum Beispiel sogenannte „ätherische“ Wirkungsfelder und Energien sichtbar zu machen. In der Kirlian Photographie oder im Pendeln z.B. Jedoch sind diese Methoden solange fragwürdig, als man sich auch hier wiederum nur auf Mechanik, bezw. Optik verlässt. Illusion und Wirklichkeit sind sachbedingt oft nahe zusammen. Dort liegt der Vorteil klarer, mechanisch-diagnostischer Methoden auf der Hand.

Dennoch gibt es ohne die entsprechenden Fortschritte auf diesem Gebiet, keine Auswege aus dem Dilemma. Sie führen, auch hier, immer über den Weg der eigenen Entwicklung… das sind immer wieder Themen meiner Bücher… sogar beim „Ursli“ 🙂

Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie… und jetzt neu auch eines über Anthroposophie… Glaube oder Wissenschaft?

Lebendige Prozesse

mato | werke
mato | werke

22 Jahre Erfahrung als Kunst-Therapeut veränderten im Laufe der Zeit meine eigenen Ansprüche und Intentionen im therapeutischen Prozess grundlegend.
Es gibt und gab viele unterschiedliche Phasen. Einige taugten weniger, einige mehr. Vieles führte aus meiner heutigen Sichtweise am eigentlichen Ziel vorbei. Es waren oft zu harte und zu enge Korsetts, die ich mir mit festgefahrenen Konzepten selber schnürte.
Solche Konzepte konnten vielfältig und interessant sein. Sie wurden aus ganz verschiedenen weltanschaulichen Richtungen geholt. Wissensstoff unterschiedlicher Art spielte dabei die vorherrschende Rolle. Viele Bücher waren meine Meister.

So wird sich wohl jeder Therapeut, jede Therapeutin am Anfang der beruflichen Praxis über die Runden helfen müssen. Eigentlich eine Binsenwahrheit, die für alle Berufe gleichermaßen gilt. Meistens jedoch stimmen die Konzepte nie ganz mit der Realität überein. Und die Realität in der therapeutischen Situation ist der gegenwärtige Zustand zweier Menschen, die sich im Jetzt, in einem bestimmten Abschnitt ihres Lebens, mit bestimmten Erfahrungen, Einsichten, Vorbehalten, Ideen und Gefühlen gegenüberstehen. Und jedes Mal wird diese Situation durch Veränderungen erneuert. Jede Begegnung wird wieder anders. Die vorgegebenen Konzepte, selbst wenn sie höchsten sozialen und menschenkundlichen Ansprüchen gerecht werden, hindern den klaren Blick auf das Jetzt, auf die Situation, so wie sie ist.

Gewiss, bestimmte Lehrinhalte haben einen durchaus allgemein gültigen Charakter. Sie betreffen die Haltung des Therapeuten selbst, der soziale und empathische Umgang und Zugang zu den Menschen. Sie können vielleicht u.a. in Rollenspielen oder Retreats gelernt werden. Aber sie werden untauglich mit jeder neuen Begegnung, wenn sie nicht modifiziert und verinnerlicht werden. Wer sich beim Autofahren jedes Mal überlegen müsste, welcher Hebel wann und wo zu bedienen ist, der würde nicht sehr weit fahren, ohne Totalschaden zu erleiden.

Zu dieser Verinnerlichung benötigen wir aber andere Kompetenzen und diese erwachsen nicht aus dem angelernten Wissen, sondern durch bewusstes Erleben und selbst reflektierten Erfahrungen. Auf dieser Basis schälten sich die im Folgenden aufgeführten Aspekte meiner therapeutischen Arbeit im Laufe der Jahre heraus. Sie sind zu grundlegenden Säulen für mich geworden. Es soll jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass sie keine fixen Regeln darstellen, sondern lediglich für meine eigene Arbeit (als Kunsttherapeut), eine Bedeutung haben. Wenn sie dennoch hier aufgeführt werden, so deshalb, weil ich glaube, dass sich meine Erfahrungen mit anderen vielerorts decken könnte, oder dass sie hilfreich sein können für die innere Grundausrichtung jeder therapeutischen Arbeit oder des Therapeuten an sich selbst!

Die vier Säulen des therapeutischen Prozesses (mit den Mitteln der Kunst):

  1. Medium
  2. Kreativität
  3. Raum
  4. Technik

Zum Medium: Das Medium spielt in der Wirkungsweise eine sehr wichtige, wenn nicht sogar entscheidende Rolle. Ob mit Farben, Klängen oder mit bildhauerischen Mitteln (z.B. mit Ton), gearbeitet wird, ist nicht gleichgültig für den Zugang zu den kreativen Impulsen, die dem Klienten entsprechen. Der Aspekt der Auswahl steht vor einer Entscheidung über die Art des künstlerischen Mittels. Die Wahl des Mediums steht also zuoberst auf der Liste, weil es eine wichtige Bedingung ist, um eigene kreative Intentionen effizient und unmittelbar umzusetzen.
Ob man eher einen musikalischen Sinn hat, oder mit Farben oder Formen besser umgehen kann ist hilfreich zu wissen für den therapeutischen Prozess. Das muss nicht zwingend heißen, dass man für das künstlerische Mittel schon zum Vornherein gewisse Begabungen mit sich bringt. Vielmehr stelle ich fest, dass oft ein innerer Wunsch die Klienten leitet, diese oder jene Methode vorzuziehen. Auch andere Kriterien könnten Vorrang haben. Die Zusammenarbeit mit Ärzten z.B. erfordert die Erfüllung gewisser Kriterien, so zum Beispiel, wenn Wert darauf gelegt wird, dass sich ein bestimmtes Kind mit der Erdelement auseinandersetzen sollte.
Dies sind nur einige Aspekt, die zur Entscheidung des Mediums führen könnten. Sie liegen meistens außerhalb der eigenen therapeutischen Kompetenz und werden im Vorfeld entschieden. Manche Therapeuten arbeiten gleichzeitig mit unterschiedlichen Methoden, andere spezialisieren sich auf eine einzige Methode. Einige arbeiten in Einzeltherapie, andere in Gruppen. Der Prozess an sich, der im weiteren Verlauf besprochen wird, verändert sich indessen nicht wesentlich. Lebendige Prozesse sind gewissermaßen zeitlos. Sie bedienen sich nur unterschiedlicher Zugangs-Tore und Techniken.

Zur Kreativität: Hat der Klient das geeignete Mittel gefunden, gilt es in weiteren Schritten, durch das Medium zu einem adäquaten Ausdruck zu finden. Es stehen aber damit nicht die Ideen, Konzepte und Vorstellungen im Vordergrund, die der Klientel (oder der Therapeut!) mit sich bringt, sondern tiefer liegende, zunächst verborgene Fähigkeiten und Ausdrucks-Werkzeuge.
Alles was auf der Ebene der Ideen und Konzepte liegt, erreicht nur die Oberfläche der Seele (manche mögen den Begriff nicht…). Wenn er zu esoterisch klingt, verwende man „Psyche“, gemeint ist sowieso das Gleiche :-)…
Unbewusste Prozesse bringen es nicht bis zu den Gedanken, deshalb sind sie ja „unbewusst“. Um an diese Schichten heranzukommen, muss die Fähigkeit einer achtsamen Präsenz geübt werden. Jede Gestaltung aus diesem Hintergrund heraus, fördert den Zugang zu neuen, lebendigen Kräften, die ansonsten verdeckt bleiben. Jeder Gedanke und jede Vorstellung verdeckt den gegenwärtigen Moment. Nur hier, im Jetzt, findet Erleben statt, nirgends sonst!
Das Tor zu diesem Jetzt ist aber so eng, wie einfach. Es ist sozusagen das Nadelöhr, der Punkt, (Neudeutsch „Flow“), den es zu erreichen gilt. Eng deshalb, weil unser Gedankenstrom lieber in der Vergangenheit oder in der Zukunft weilt, statt gegenwärtig zu bleiben. Der Schritt zu dieser Art Präsenz,  stellen also den ersten und wesentlichsten therapeutischen Anspruch dar. Natürlich kann man auch mit dem konditionierten Ich arbeiten. Das Erkennen von Einseitigkeiten in einer Persönlichkeit steht hier im Zentrum der therapeutischen Intervention. Wie in den verhaltensorientierten Therapien üblich, wird versucht, den Umgang mit diesen Einseitigkeiten zu erkennen und dann zu korrigieren oder konditionieren. Dies geschieht mit klar vorgegebenen Standards. Polare Verhaltensmuster können dann z.B. diese Korrektur bewirken.
Diese Methoden zielen nicht darauf ab, grundsätzliche Umwandlungen im Sinne eigener Bewusstseinsarbeit herbeizurufen. Sie zielen auf das Verhalten und nicht auf den sich so Verhaltenden.
Die kreativen Prozesse wirken tiefer. Sie bleiben nicht an der Oberfläche der Persönlichkeit stehen. Sie korrigieren das Verhalten nicht indirekt, auf der Ebene der Konditionierung (was ja der Tierdressur nahe steht). Sie gehen an die Quelle, an den Kern jeder Persönlichkeit. Diese bildet sozusagen den Vorhang oder die Fassade, welche sich aus den Einflüssen der Umgebung im Laufe eines Lebens im Hintergrund, vor allem in der Kindheit, aufbaut.

Zu Raum: Der oben beschriebene Anspruch kann aber nur gewährleistet werden, wenn es gelingt, einen inneren Raum (der letztlich korreliert mit dem äußeren Raum), zu schaffen. Wesentlich für diesen Schritt ist der Aufbau einer gesunden Vertrauensbasis zwischen Klientel und Therapeut. Was hier Raum genannt wird, ist die Summe aller begleitenden Einflüsse. Dies geht von der allgemeinen Stimmung, als Produkt der Gefühle und Emotionen der Beteiligten, über das „Klima“ oder der Wirkungsweise des physischen Umfeldes, bis hin zu spezifischen unterstützenden Maßnahmen während des ganzen Prozesses. Der Therapeut „steuert“ so weit wie möglich die Aspekte dieses „Raumes“. Dies tut er einerseits durch seine eigene Präsenz und Geistesgegenwart, wie auch durch Bereitstellung der notwendigen Einrichtung, Techniken, Werkzeuge und Abläufe, sowie dem unmittelbaren Mitgehen des Prozesses.

Zu Technik: Die Technik wiederum steht zwar hier an letzter Stelle, ist aber sehr wichtig, eigentlich unerlässlich, damit der Klient, die Klientin seine/ihre eigenen schöpferischen Prozesse umsetzen können. Sehr oft stellen dabei die äußeren Umstände im Stoff Widerstände dar, die durch vorgegebene Bewegungsmuster des Klienten blockiert sind. Sie zu überwinden braucht die notwendige Aufmerksamkeit des Therapeuten, sowie Flexibilität und Originalität im Auffinden von begleitenden Maßnahmen. Die Hürden des physischen Stoffes sollten dabei soweit wie möglich überwunden werden. Damit wird die Brücke zur unmittelbaren Umsetzung geschaffen.

Urs Weth, „Selbst-Reflexion als soziale Kernkompetenz“ – „Ursli und der Traum vom Schiff“, Kinderbuch… – „Lebendige Prozesse“, Fachbuch über Kunsttherapie…

…und hier wird die „Theorie“ gelebt! http:www.wirkstattbasel.ch Besuchen Sie uns!

PS: Im pädagogischern Bereich erzählt Dr. Prof. Gerhard Hüther ziemlich genau, was der Spirit dieser Gedanken ist. Ich empfehle sehr, sich dieses Gespräch zu Gemüte zu führen:

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